: Der Uigure
Adel Noori, 37, kann nicht nach China zurück
Der etwa 37-jährige Hochschulabsolvent stammt aus China und gehört der muslimischen Minderheit der Uiguren an.
Nach Darstellung der US-Menschenrechtsorganisation Center for Constitutional Rights (CCR) wird Noori in China wegen „politischer Verbrechen“ gesucht. Er soll in den 90er-Jahren an einer politischen Demonstration teilgenommen haben und war auch zeitweise inhaftiert. Deshalb floh er nach Afghanistan, wo er mit anderen geflohenen Uiguren gemeinsam in einem Dorf lebte. Nach Beginn der US-Invasion zerstreuten sich die Uiguren, doch Adel Noori wurde in Pakistan festgenommen. Gegen Kopfgeld wurde er an die Amerikaner verkauft und dann nach Guantánamo gebracht.
Schon 2003 sagte man den 22 dort einsitzenden Uiguren, dass sie freigelassen werden können. Doch nur fünf von ihnen wurden 2006 nach Albanien abgeschoben. Adel Noori wird von den USA immer noch als feindlicher Kämpfer eingestuft, laut CCR haben die USA aber nie Beweise hierfür vorgelegt. Eine Rückkehr nach China hält die Organisation für ausgeschlossen, weil ihm dort Haft, Folter oder gar der Tod droht. Ein Land, das Uiguren aus Guantánamo aufnimmt, müsste mit Druck aus China rechnen. CHR