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Archiv-Artikel

Gymnasiale Oberstufe für SZ Findorff

Auch im Bremer Westen wird die Schulstruktur umgekrempelt. Schulzentrum Findorff wird durchgängig bis zum Abi

Von kawe

Das Schulzentrum Findorff soll eine „kleine“ gymnasiale Oberstufe bekommen. Das hat die Bremer GEW erfahren und protestiert postwendend. Einerseits entspricht es nicht ihrem Ziel einer „Schule für alle“, andererseits beklagt sie sich über das Verfahren. Der Schulstrukturausschuss soll erst im Herbst seine Beschlüsse über die zukünftige Schulstruktur fassen.

Die Senatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) hat ihre Vorliebe für ein „Zwei-Säulen-Modell“ aber schon bekannt gegeben und führt derzeit Gespräche in den Stadtteilen über die Details. Etwa in Findorff, so bestätigt die Sprecherin der Senatorin, gibt es Überlegungen, das große Schulzentrum Findorff um eine gymnasiale Oberstufe zu erweitern. Im Sinne von „Modellversuch“ soll das schon vor einer formellen Änderung des Schulgesetzes möglich werden, auch in anderen Stadtteilen.

Schulleiter Thomas Lankenau spricht von einem „Antrag“, den die Schule gestellt hat. Durch zwei der drei Profile in der Oberstufe soll die Schule an Attraktivität gewinnen. Das passt ins Konzept der Senatorin, die mehr Durchgängigkeit im Schulwesen anstrebt. In Bezug auf die Schulform wird an einen Kompromiss gedacht. „Die Findorffer wollen eigentlich keine Gesamtschule“, weiß Lankenau. Durch spezielle Profile, die auch berufsbezogen sein können, sollen sich die Schüler selbst zuordnen. Eine Schnellläufer-Klasse könnte er sich vorstellen. Wenn es nach Schulleiter Lankenau geht, sollte die Schule neutral „Jürgen Christian Findorff-Schule“ heißen nach dem Moor-Kolonisatoren, der Findorff seinen Namen gab.

Auch in Walle wird die engere Zusammenarbeit von Schulzentrum Waller Ring und gymnasialer Oberstufe „Lange Reihe“ geplant, also mehr Durchlässigkeit. Insgesamt, so hat der Schulrat Otto Bothmann vor Ort erklärt, soll durch attraktive Angebote im gymnasialen Bereich der „Sog“ in die Innenstadt-Gymnasien gebremst werden.

Der „Verlierer“ bei der Strukturveränderung wäre das Oberstufenzentrum am Rübekamp, wo bisher die meisten der Zehntklässler aus Findorff und Walle ihr Abitur machen. kawe