: ÖSTERREICHISCH FÜR FORTGESCHRITTENE
„Vom Mullattieren san’s ganz letschert“
Die Europameisterschaft ist vorüber. Das Spiel ist aus. Einen Sieger hat’s auch gegeben. Die Fans haben gejohlt. Die Konfettikanonen haben ihre Kartuschen verschossen. Der Coupe Henry Delaunay, die fast zehn Kilogramm schwere Trophäe, hat einen neuen Besitzer. Das Turnier hat sehr viel Kraft gekostet, und die Feier danach natürlich auch, deswegen sind die Helden des Balles „vom Mullattieren ganz letschert“.
Der Mullatschag ist ein ausgelassenes Fest, bei dem gern auch Porzellan oder Glas zu Bruch gehen darf; seinen Ursprung hat es im Ungarischen. Letschert ist dagegen sehr wienerisch – man muss es nicht erst erklären. Übrigens fühlen sich jetzt nicht nur die Fußball-Finalisten letschert, im gesamten EM-Tross hat sich eine merkwürdige, aber durchaus nachvollziehbare Letschertheit breitgemacht. MARKUS VÖLKER