: Iran ballert stur weiter
Islamische Republik gibt sich unbeeindruckt von Kritik und setzt ihr Raketentestmanöver im Golf fort
TEHERAN afp ■ Trotz heftiger Kritik aus dem Ausland hat der Iran seine Raketentests gestern fortgesetzt. Die Streitkräfte hätten am dritten Tag der Militärmanöver sowohl bodengestützte als auch seegestützte Raketen abgefeuert, berichtete das iranische Staatsfernsehen. Auch ein Torpedo sei getestet worden, das feindliche U-Boote angreifen kann. US-Außenministerin Condoleezza Rice warnte den Iran noch vor Bekanntwerden der neuen Tests, die Spannungen in der Golfregion zu verschärfen. Die USA würden ihre Interessen und die ihrer Verbündeten verteidigen.
Bereits Mittwoch hatten die Revolutionsgarden neun Raketen getestet, darunter eine Langstreckenrakete vom Typ Schahab 3, die mit einer Reichweite von 2.000 Kilometern Israel erreichen könnte. Die Bundesregierung hatte daraufhin den Iran aufgefordert, „jede Art des Säbelrasselns zu unterlassen“. Gestern zeigte das Staatsfernsehen Bilder, auf denen erneut Raketen in den Nachthimmel gefeuert wurden.
Rice bekräftigte das Bündnis der USA mit Israel. Die USA hätten ihre „Sicherheitskapazität und Sicherheitspräsenz“ in der Golfregion verstärkt und arbeiteten eng mit all ihren dortigen Verbündeten zusammen, um sie zur Selbstverteidigung zu befähigen. Am Dienstag hatten Rice und ihr tschechischer Kollege Karel Schwarzenberg in Prag ein Abkommen über die Stationierung einer Radaranlage in Tschechien unterschrieben. Die USA planen – sehr zum Verdruss der russischen Regierung –, ab 2011 zehn Abfangraketen in Polen und eine Radarstation in Tschechien zu installieren. Als Begründung führt Washington den Schutz gegen einen möglichen Angriff aus dem Iran an.