piwik no script img

Archiv-Artikel

Hu Jia

Der Konflikt mit den Olympia-Kritikern

Er ist einer der bekanntesten Menschenrechtsaktivisten Chinas. Gemeinsam mit seiner Frau Zeng Jinyan setzte sich der 35-Jährige für den Umweltschutz und gegen die Verdrängung des Themas Aids ein. Vielfach wurde er aufgrund seines Engagements seit 2001 verhaftet, vernommen und eingesperrt. Nachdem er sich mehrmals öffentlich dafür ausgesprochen hatte, das Jahr der Olympischen Spiele auch zum Jahr der Menschenrechte in China zu machen, und dies auch per Internetübertragung bei einer Anhörung vor dem Europäischen Parlament geäußert hatte, verurteilte ihn ein chinesisches Gericht im April 2008 zu dreieinhalb Jahren Haft. Seine Frau und seine kleine Tochter Qianci stellte man in Peking unter Hausarrest. Im Gefängnis soll Hu Jia weder Kontakt zu seiner Familie noch zu seinem Anwalt haben. Auch Medikamente für sein Leberleiden infolge einer Hepatitis-B-Infektion sollen ihm verwehrt bleiben.

Hu Jia steht stellvertretend für die Dissidenten, die im Vorfeld der Olympischen Spiele durch Gefängnisstrafen oder Hausarrest mundtot gemacht wurden. Dieses Vorgehen steht in krassem Gegensatz zu dem Versprechungen, das der chinesische Außenminister Yang Jiechi auf einer Pressekonferenz im Februar 2008 gab. Er sagte: „Niemand wird verhaftet, weil er sagt, dass Menschenrechte wichtiger seien als die Olympischen Spiele. Das ist unmöglich.“