Niedersachsen-SPD
: Schlammschlacht für 500 Euro

Sachpolitik? Nicht bei der Niedersachsen-SPD. Sie streitet sich über ihre Parteistruktur, den Umgang mit der Linken – und zerhaut sich wegen einer einst als Hoffnungsträgerin gehandelten Landtagsabgeordneten, die so jung wie fotogen ist. Viele geißeln den unnachgiebigen Racheengel Swantje Hartmann, die ihren einstigen Förderer, Landesparteichef Garrelt Duin, mit Pressemitteilungen überzog und zuletzt sogar mit Klagen bedrohte. Andere sprechen dagegen von Mobbing gegen die 35-jährige Delmenhorsterin, die sich nur noch mit Hilfe ihrer Anwälte gegen Duin wehren kann.

Kommentar von KAI SCHÖNEBERG

Der hat bis heute nie zu Ende erklärt, warum er Hartmann mit aller Macht aus der Partei drängen will. Öffentlich sind bislang nur Untreuevorwürfe im Miniaturbereich zu Lasten der Partei. Dafür hat Duin die SPD und sich bereits in ein seit Monaten dauerndes Sperrfeuer der Medien geschickt. Auch wenn sich die Vorwürfe der beiden SPD-Ratsherrn aus Delmenhorst nicht bewahrheiten sollten, stellen sie doch die richtige Frage: Der ganze Zinnober für 500 Euro SPD-Geld? Die Kosten-Nutzen-Rechnung des Vorsitzenden stimmt so nicht, er sollte sich schnellstmöglich erklären.

Sonst geht es um seinen eigenen Kopf. Die Schlammschlacht hat jetzt schon genug Duins Führungsschwäche offenbart.

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