NEU IM KINO : Diese Woche frisch
The Dark Knight
USA 2008. Regie: Christopher Nolan. 152 Min.
„Was ist Ihr Vorschlag?“, wird der Joker in einer Sitzung von Finsterlingen gefragt. Seine Antwort: „Kill the Batman“, und man muss den Satz im englischen Original hören, um zu erfassen, welche Beleidigung hier mitschwingt. Erstaunlich, was das Hinzufügen eines Artikels bewirken kann: Mit einem Male erscheint die titelgebende Hauptfigur der Serie reduziert auf einen recht blöden Namen: der Fledermausmann! Nun steht natürlich von vornherein fest, dass Batman nicht sterben wird. Doch wo das Vorhaben des Jokers zum Scheitern verurteilt ist, hat Darsteller Heath Ledger das Seine vollbracht: Sein Joker ist in „The Dark Knight“ die prägende Figur. Sobald er auf der Leinwand erscheint, überstrahlt seine eigenartige Präsenz das im Drehbuch angelegte Drama, dessen Zentrum ja eigentlich Batman und sein innerer Konflikt sein sollen. Wie eine Unwucht bringt Ledgers Joker den nach herkömmlichem Muster gestrickten Handlungsverlauf nachhaltig aus dem Gleichgewicht. Für die meisten Filme wäre eine solche Performance unerträglich, aber aus „Dark Knight“ wird erst durch Ledgers Auftritt ein interessanter Film.
Ich habe den englischen König bedient
Tschechien 2006. Regie Jiří Menzel. 120 Min.
Die Lebensgeschichte des Kellners Jan Dítě in den Wechselfällen der tschechischen Historie, nach einem Buch von Bohumil Hrabal, bei dem es sich um eine Art Schelmenroman handelt. Weshalb Jiří Menzel wohl auch die Verschmitztheit als Grundton des Erzählens gewählt hat. Ivan Barnev, der Dítě spielt, sitzt der Schalk in jeder Aufnahme also sprichwörtlich im Nacken, ganz bildlich aber im Gesicht, was beim Zuschauer schnell Missstimmung hervorruft.
THE DARK KNGHT: (28x) ICH HABE DEN ENGLISCHEN KÖNIG BEDIENT: Cinemaxx Potsdamer Platz, Hackesche Höfe, Kant, Kulturbrauerei, Sputnik, Thalia Potsdam