: Der Titan im Tor
Deutsche Hockey-Männer erreichen das Finale
BERLIN dpa/taz ■ Wie so oft bei den deutschen Ballspielern war am Ende der Torwart der Held. Max Weinhold bescherte mit seinen Paraden am Mittwoch dem deutschen Hockeyteam die Finalteilnahme. Dreimal konnten ihn die Niederländer beim Siebenmeter-Schießen nicht überwinden. Am Ende gewann das Team von Trainer Markus Weise mit 4:3 und steht nun im Finale gegen Spanien.
In der Verlängerung hätte bereits Benjamin Weß für die Entscheidung sorgen können. Doch der schön freigespielte Weß traf wenige Meter vor dem Tor nur den Pfosten. So blieb es beim 1:1. In der regulären Spielzeit hatte Philipp Zeller (68. Minute) vor 6.000 Zuschauern kurz vor Schluss den 0:1-Rückstand durch Timme Hoyng (65.) ausgeglichen. Am Samstag können die Deutschen nun das dritte Gold nach 1972 in München und 1992 in Barcelona holen: Final-Gegner Spanien hatte sich in der Vorschlussrunde 3:2 gegen Australien durchgesetzt.
Das Halbfinale gegen die Niederlande war über lange Zeit von großer taktischer Disziplin geprägt. Die Defensivreihen standen auf beiden Seiten sicher, dadurch konnten sich die Angreifer nur selten in Szene setzen. Nachdem im Siebenmeterschießen die jeweils fünf Schützen keine Entscheidung herbeiführen konnten, war klar, dass der nächste Fehlschuss die Partie entscheiden würde. Während Christopher Zeller für die Deutschen traf, parierte Weinhold den Schuss des niederländischen Ausnahmespielers Taeke Taekema, der im Verlaufe des olympischen Turniers 11 Tore erzielt hat. Nach Weinholds Glanztat türmten sich alle seine Teamgefährten über ihm auf.
Bereits beim Gewinn des WM-Titels 2007 war der gefeierte Mann im deutschen Team der Torwart. Der hieß damals aber Ulrich Bubolz. Zur Überraschung aller hat dieses Mal Trainer Weise dem 26-jährigen Weinhold, bis Olympia nur dritter Torsteher, den Vorzug gegeben.