Aus Space wird Mall

Der größte und wahrscheinlich erfolgloseste Indoor-Freizeitpark Europas ist fertig umgebaut: Als so gigantisches wie irdisches Einkaufszentrum und unter dem neuen, trotz Anglophonie recht bodenständigen Namen Waterfront wird die ursprünglich dem Thema Raumfahrt gewidmete Bremer Invest-Ruine Space Park ab Freitag wiederbelebt. Das Prestige-Projekt der großen Koalition unter Führung von SPD-Bürgermeister Henning Scherf – knapp 200 Millionen Euro schoss das überschuldete Land zu – musste im September 2004, nicht einmal sechs Monate nach der Eröffnung, wegen Besuchermangels schließen: Weniger als ein Drittel der erwarteten Gäste kamen, viele waren mit vergünstigten Tickets gelockt worden. Auch die neuen Betreiber haben eine Prognose erstellt: Künftig werden auf den 40.000 Quadratmetern täglich 23.000 Menschen flanieren und shoppen – so ihre Hoffnung. Damit wenigstens ein bisschen astronomische Kontinuität herrscht. BES / FOTO: DPA