Signale für die Elfenbeinküste

Vorhut westafrikanischer Friedenstruppe sowie Frankreichs Außenminister in Abidjan

ABIDJAN afp/taz ■ Auf dem Militärflughafen von Abidjan in der Elfenbeinküste sind gestern Mittag die ersten 49 Soldaten einer geplanten westafrikanischen Friedenstruppe eingetroffen. Die 21 Senegalesen und 28 Soldaten aus Ghana, Benin und Togo sind Vorhut einer auf 1.264 geplanten Truppe, die bis zum 10. Januar die Elfenbeinküste erreichen soll. Die Westafrikaner sollen prinzipiell die 2.500 Soldaten aus Frankreich ersetzen, die derzeit den Waffenstillstand zwischen Regierung und Rebellen überwachen und mehrmals in Kämpfe mit einer kleinen westivorischen Rebellenbewegung verwickelt worden sind.

Ebenfalls gestern traf Frankreichs Außenminister Dominique de Villepin zu einem kurzfristig angesetzten Besuch in Abidjan ein und fuhr sofort in die Residenz des Staatschefs Laurent Gbagbo. Frankreich hatte am Donnerstag erstmals die Regierungsstreitkräfte der Elfenbeinküste kritisiert, nachdem diese am Montag ein Dorf im Rebellengebiet bombardiert hatten. Die Rebellen hatten daraufhin mit einer Wiederaufnahme der Kampfhandlungen an allen Fronten gedroht. Die französische Regierung möchte gerne Allparteiengespräche der Elfenbeinküste in Paris organisieren, um einen direkten Einfluss auf die politische Zukunft des Landes ausüben zu können. Die bisherigen Friedensgespräche zwischen Regierung und Rebellen in Togos Hauptstadt Lomé wurden vor Weihnachten ergebnislos vertagt; eine Wiederaufnahme ist derzeit nicht in Sicht. D.J.