Schulreform macht Fortschritte : Einige Risiken bleiben
Was wolle man denn, fragte am Montag ein Mitarbeiter der Bildungsbehörde: Mit der SPD hätte man nie eine so weitreichende Reform hinbekommen. Stimmt. Die Veränderungen, die die grüne Senatorin in kurzer Zeit auf den Weg bringt, sind beachtlich.
KOMMENTAR VON KAIJA KUTTER
Es gibt eine längere Förderung für die Kinder im Klassenverband der Grundschule. Danach nur einmal die Aufteilung nach Klasse 6, nicht mehr wie bisher je eine nach Klasse 4, nach Klasse 6, und in jedem Schuljahr danach – wenn die Gymnasien sich jener Schüler, die nicht mitkamen, entledigten.
Aber es gibt weiterhin zwei Schwachstellen in dem schwarz-grünen Schulmodell: Da wäre zum einen die Kooperation einzelner Primarschulen mit Gymnasien. Entscheidet künftig die Wahl der Grundschule über die weitere Laufbahn? Auch wenn die Behörde nun alles tut, um dem vorzubeugen, besteht doch die Gefahr, dass Eltern schon bei der ersten Schulwahl auf Gymnasiums-Nähe achten. Ob hier die Unken zu Unrecht rufen, wird sich erst in der Praxis zeigen.
Schwierig ist auch die Frage des Übergangs aufs Gymnasium: Die Aussage, wer es bisher in die dortige Klasse 7 geschafft hätte, werde dies auch künftig tun, war gestern nicht zu hören. Stattdessen: An dieser Frage werde noch gearbeitet. Hier droht eine Etikettierung der Schüler in zwei Klassen.