: vorlauf konzert Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Der Nachklapp. Von wegen Ruhe, wie auch hier zu lesen war: Mit ihren strengen Gitarrenarchitekturen bauten Windsor for the Derby am Dienstag im Magnet einfach die Ausweglosigkeit von Piranesis „Carceri“ nach. Keine Auflöseakkorde. Manchmal mattes Licht durch die Luken der Hardcore-Erinnerungen an Folk. Dunkel und ziemlich großartig. Ja, zum Teufel, wo bleibt denn das Positive? Heute beginnt das Ultraschall-Festival (Info: www.dradio.de oder www.sfb.de), bei dem dann bis zum 26. Januar die neue Musik ihr Heimrecht hat. Ohne heimelig zu werden. „Wo bleibt das Negative?“, fragt man auch gleich herausfordernd in einer Diskussionsrunde und sucht nach der neuen Musik zwischen Verweigerung und Wohlgefallen, am Samstag in den Sophiensælen (16 Uhr), Eintritt frei. Da gibt es Konzertangebote mit so tollen Programmtiteln wie „Stochastik und Folklore“. Was für die tolle Instrumentalkombination Oboe/Schlagzeug sorgt. Die „ungewöhnlich“ zu nennen ist so eine der netten, höflichen Untertreibungen der neuen Musik, die am Sonntag im kleinen Sendesaal des SFB (18 Uhr) beim Duo Ernest Rombout (Oboe) und Adam Weisman (Schlagzeug) auch zu einem Treffen von Xenakis und Volksmusik aus Sumatra führt. Solche unglaublichen Sachen eben finden sich bei Ultraschall, und ganz energisch verweisen wir schon mal auf den Auftritt von Fred Frith am Samstag in den Sophiensælen (21 Uhr). Wer sich von der allerdings staatstragenden Bezeichnung Gitarren-Recital abschrecken lässt, soll sich hinterher auch nicht beschweren. Wenn man schon beim wohlgestalten Krach ist: Der Jazzkeller Treptow hat jetzt in Mitte Quartier genommen, im Waati: Heute krachbummtechnojazzspielt dort das Michael Werthmüller Trio.