Giftige Fracht entdeckt

Fahnder entdecken deutsches Material für Chemiewaffen in Genua. 40-Tonnen-Ladung war für Libyen bestimmt

GENUA dpa ■ Die italienische Polizei hat im Hafen von Genua circa 40 Tonnen der chemischen Substanz Morpholin beschlagnahmt, die auch zur Herstellung von Chemiewaffen verwendet werden könnte. Das Material stamme aus einer Fabrik in Deutschland und sei über Belgien nach Genua gebracht worden. Von dort sollte es nach Libyen verschifft werden, teilten die Ermittler gestern mit.

Die Beschlagnahme, die fast einen Monat zurückliegt, war gestern durch den Bericht einer Tageszeitung bekannt geworden. Morpholin werde auch für zivile Zwecke benötigt, so die Polizei. Es werde bei der Herstellung zahlreicher Produkte wie Lösungsmittel und Pestizide verwendet. Die Ladung werde untersucht, um auszuschließen, dass sich andere Chemikalien darunter befinden. Nach dem Zeitungsbericht war das Morpholin von einem Brüssler Unternehmen „mit engen Kontakten zu Muslimen“ verschickt worden.