piwik no script img

Archiv-Artikel

Kooperation auf neuer und solider Grundlage

Bund und Zentralrat der Juden unterzeichnen am Holocaust-Gedenktag Staatsvertrag über Zusammenarbeit

BERLIN afp ■ Anlässlich des Holocaust-Gedenktages haben der Bund und der Zentralrat der Juden in Deutschland ihre Zusammenarbeit erstmals auf eine offizielle Grundlage gestellt: Bundeskanzler Gerhard Schröder und der Zentralratspräsident Paul Spiegel unterzeichneten am Montag den Staatsvertrag, in dem sich beide Seiten zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit bekennen. Bei der Feierstunde des Bundestages zum Holocaust-Gedenktag rief der frühere spanische Kulturminister Jorge Semprún die Deutschen dazu auf, die Erinnerung an die Gräueltaten des NS-Regimes auch künftig wach zu halten.

Schröder nannte den Staatsvertrag eine „neue, solide Grundlage“ für die Zusammenarbeit zwischen Bund und Zentralrat. Der Vertrag sei ein Signal für die Entwicklung eines kulturellen und religiösen jüdischen Lebens in Deutschland. Das Gedenken an den Holocaust solle mit dem Bekenntnis zu einer sicheren Zukunft der Juden in Deutschand verbunden sein. Spiegel sprach von einem „historischen Tag“ für die in Deutschland lebenden Juden. Er verwies darauf, dass die jüdische Gemeinschaft in Deutschland mit rund 100.000 Mitgliedern die drittgrößte in Westeuropa sei.

brennpunkt SEITE 5