… der Tempelhof-Freund?
: Weitermachen

Ende Oktober startet das letzte Flugzeug von Tempelhof, dann hat das Gelände als Flughafen ausgedient. Die Freunde des „City-Airports“ hat es sicher hart getroffen, dass ihr Volksbegehren zur Flughafenrettung erfolglos war: Ein Großteil der Stimmberechtigten stimmte für die Schließung.

Eine klare Niederlage, könnte man meinen. Doch für die ganz harten Tempelhof-Enthusiasten kommt Aufgeben nicht infrage. Sie machen weiter.

Scheitern als Chance scheint das Motto des Aktionsbündnisses „Be 4 Tempelhof“ zu sein, das sich jetzt neu formiert hat. Diesmal geht es um ein bezirkliches Bürgerbegehren mit dem Ziel, Tempelhof als Baudenkmal zu erhalten. Die steinerne Perle der NS-Architektur soll Unesco-Weltkulturerbe werden. Die ersten Statements der Initiative klingen kämpferisch: „Tempelhof ist die Freiheitsstatue für Deutschland“, findet der Rosinenbomberpilot Gail Halvorsen. Volker Perplies, der sich „Vertrauensperson“ des Bürgerbegehrens nennt, beklagt, dass der Senat „vor den Augen der Weltöffentlichkeit“ daraus Wohn- und Gewerbegebiete mache, die niemand brauche. Aber wozu, um alles in der Welt, braucht man einen Weltkulturerbe-Park mitten in der Stadt?

Liest man den Text für das zweite Volksbegehren genau, stellt man fest, dass die Tempelhof-Fans noch immer dasselbe wollen wie beim ersten Versuch – fliegen. Beim Landesdenkmalamt will man „eine zukünftige schwerpunktmäßige Nutzung als Regierungs-, Rettungs-, und Ausweichflughafen“ erreichen. Wenn das mal kein Beweis für Durchhaltevermögen ist! API

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