: Wahlfälschung: Stadtrat verurteilt
MÜNCHEN afp ■ Im Dachauer Wahlfälschungsskandal hat das Landgericht München einen ehemaligen CSU-Stadtrat zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung und einer Geldbuße von 125.000 Euro verurteilt. Außerdem verlor der 67-jährige Wolfgang Aechtner für vier Jahre sein aktives Wahlrecht und darf fünf Jahre kein öffentliches Amt mehr ausüben. Der CSU-Kommunalpolitiker wurde der Wahlfälschung und Urkundenfälschung für schuldig befunden. Er hatte bei den bayerischen Kommunalwahlen im vergangenen März in Dachau 466 Stimmzettel zu Gunsten der CSU manipuliert und außerdem für 75 Wahlberechtigte mit deren Einverständnis die Stimmzettel ausgefüllt. Der Wahlfälschungsskandal, der als einer der größten in der Geschichte der Bundesrepublik gilt, hatte die bei München gelegene 40.000-Einwohner-Stadt Dachau im vergangenen Jahr erschüttert. Bei den Ermittlungen war unter anderem herausgekommen, dass schon seit 1984 in der Stadt Wahlen manipuliert worden waren.