heute in bremen : Religion des Dritten Reiches
Den Mythos vom „Dritten Reich“ nahm die NS-Ideologie aus der chrislichen Tradition. Eine Tagung
taz: Religion des Dritten Reiches? Ihr Tagungsthema klingt etwas befremdlich.
Christoph Auffarth, Religionswissenschaftler an der Uni Bremen: Soll es auch. Darin steckt die These, dass die Politisierung der Religion durch die Nationalsozialisten auf ein christliches Traditionselement zurückgreifen konnte, nämlich die Idee von der Herrschaft Gottes mit seinem auserwählten Volk – also den so genannten Chiliasmus. Der Begriff des tausendjährigen Reiches kommt aus der religiösen Tradition. Es gab auch eine Gruppe von Nationalprotestanten, die eine irdische Form der Religion propagierten, nach dem zerronnenen zweiten Reich sollte das dritte Reich folgen.
Erklärt das auch, warum Kirchen und viele religiös gebildete Menschen so anfällig waren für die Nazi-Propaganda?
Eine Propaganda kann viel versuchen, nur der Erfolg ist erklärungsbedürftig. Da kamen offenbar zwei Dinge zusammen, sie fiel auf fruchtbaren Boden.
In dem öffentlichen Vortrag heute Abend wird die neue Landesarchäologin Uta Halle über die Externsteine sprechen ...
... aber nicht über die Archäologie, sondern über die religiösen Deutungen. Die Steine haben eindeutig christliche Motive, aber es gibt auch vorchristliche Elemente, die nur christlich uminterpretiert wurden. Das wird sie am Beispiel eines Pfarrers zeigen, der sich als Gralshüter der Externsteine verstanden hat und dessen Deutung eine heidnisch-christliche Kontinuität herstellt. Fragen: kawe
heute 19.30, Vortrag von Uta Halle im „Kapitel 8“, Domsheide Kongressprogramm der Tagung „Religion des Dritten Reiches“ unter „Aktuelles“ bei www.religion.uni-bremen.de