: HSV stoppt Werder
Nordderby: Bremen verliert mit einem 0:1 den Anschluss an die Spitze
Der Hamburger SV hat Bayern-Vorfolger Werder Bremen einen herben Dämpfer verpasst. Sergej Barbarez sicherte dem Team gestern in der 78. Auflage des norddeutschen Bundesliga-Klassikers mit seinem fünften Saisontreffer den 1:0 (0:0)-Erfolg. In der nicht ganz ausverkauften AOL-Arena wurde Werders einziger Fehler damit bitter bestraft. Denn dem Tor in der 55. Minute ging ein Schnitzer von Abwehrchef Frank Verlaat voraus. Im interessanten und brisanten, aber kaum hochklassigen Nordderby verlor die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf nach zuvor sechs Spielen ohne Niederlage erstmals. Mit neun Punkten Rückstand ist wohl auch der Traum davin, Bayern München im Meisterschaftskampf Paroli bieten zu können. Das Barbarez-Tor brachte dem HSV endlich einen „Big Point“ und im Kampf um eine Europacup-Qualifikation aussichtsreichen sechsten Tabellenplatz. Bremen bot nur in den ersten 20 Minuten eine eine sehr disziplinierte, konzentrierte Defensiv-Leistung. In der Offensive wurden die Gäste mit ihren Konter-Versuchen aber nur sehr sporadisch gefährlich, die Kreativ-Abteilung um Johan Micoud und „Torfabrik“ Ailton (14 Saisontreffer) blieben vieles schuldig. Der HSV erspielte sich im Verlauf der ersten Halbzeit ein optisches Übergewicht, dass nach der Pause eher zunahm. Nach einer teils zerfahrenen ersten Halbzeit ohne großen Spielfluss steigerte sich Hamburg und war einem zweiten Tor mehrfach näher als die Bremer dem Ausgleich. Einzelaktionen sorgten vor beiden Toren für die größten Gefahrenmomente. Die Bremer, bei denen Mladen Krstajic für Kapitän Frank Baumann (Gelb-Sperre) ins Team rückte, setzten in der 5. Minute den ersten Akzent. Nach feinem Zuspiel von Ailton düpierte Markus Daun die HSV-Abwehr, scheiterte jedoch mit seinem Schuss am Pfosten. Auf die erste große Chance der Gastgeber musste das Publikum bis zur 20. Minute warten. Nach Freistoß des von Rückenbeschwerden genesenen Rodolfo Cardoso und Kopfball von Milan Fukal rettete Schlussmann Pascal Borel vor dem Einschuss bereiten Naohiro Takahara. Die spektakulärste Szene vor dem Pausentee lieferte Bernd Hollerbach in der 34. Minute mit einem Gewaltschuss aus rund 25 Metern an die Latte des Werder-Tores. Die Heimpremiere des Japan-Imports Takahara verlief durchwachsen. Einigen guten Ansätzen folgte in der 84. Minute eine gute Chance zur Entscheidung. Auch Barbarez (78.) hätte leicht für den zweiten Treffer und klarere Verhältnisse im Norden sorgen können.
dpa