: was macht eigentlich ...Gesine Lötzsch?
Kämpft wie eine Löwin
Wer nach Berlin per Zug kommt und am Zoo aussteigt, dessen erster Eindruck ist: Es riecht. Es riecht nach Kameldung, wie neulich das Magazin der Süddeutschen Zeitung mit bajuwarischer Offenheit zu Recht feststellte. Schuld ist: der Zoologische Garten, ein letztes Stück altes Westberlin, das Provinz ausstrahlt wie wenig anderes in der Hauptstadt.
Schon aus Imagegründen – denn der erste Eindruck ist bekannterweise der wichtigste – wäre es am besten, das piefige Tier-Internierungslager so schnell wie möglich zu schließen, die Tiere zu befreien. Freiheit für die Löwen! Zudem haben wir in Berlin eine viel schönere Einrichtung gleichen Ziels: den Tierpark Friedrichsfelde. Diesem Park aber sollen nach einer Streichliste von Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) die öffentlichen Zuschüsse gestrichen werden – sollen, denn davor sei und ist die PDS-Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch. Sie kämpft seit langen um den Tierpark Ost. Wie eine Löwin.
Und erstmals sind auch handfeste Erfolge zu verbuchen: Schon 26.000 Berliner haben sich per Unterschrift für den Erhalt des Tierparks eingesetzt. „Gut gebrüllt!“, rufen wir. Das Bürgerbegehren, das Lötzsch und Co. initiierten, braucht 20.000 Unterschriften – ob die 26.000 alle korrekt sind und vor allem nur von Lichtenbergern stammen, deren Schriftzug hier relevant ist, muss allerdings noch geprüft werden. Nur eines verstehen wir nicht: warum sich die Aktion auch für den Erhalt des Zoos ausspricht. Nie mehr Kameldung! GES FOTO: ARCHIV