: Weniger Unfälle, mehr Tote
Gutes Wetter lässt Zahl der Verkehrsunfälle sinken. Dennoch wurden 2002 deutlich mehr Todesopfer gezählt als im Jahr zuvor. Vor allem Zweiradfahrer sind gefährdet
Trotz rückläufiger Unfallzahlen gab es im Jahr 2002 auf Berlins Straßen mehr Tote als im Jahr zuvor. Wie das Statistische Landesamt am Dienstag mitteilte, stieg die Zahl der Unfalltoten von Januar bis November auf 80 und damit um 35,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Kollisionen ging dagegen um 4,2 Prozent auf rund 124.600 zurück. Zu tödlichen Unfällen im vergangenen Jahr kam es auffällig häufig unter Alkoholeinfluss und bei überhöhter Geschwindigkeit, sagte ein Amtssprecher.
Mit 18 toten Fahrrad- und 11 toten Motorradfahrern gab es unter den Verkehrsteilnehmern auf zwei Rädern besonders viele Todesopfer zu betrauern. Im gesamten Jahr 2001 starben nur 10 Fahrrad- und 5 Motorradfahrer. Allein im November 2002 kamen bei insgesamt 1.085 Verkehrsunfällen 2 Fußgänger, 3 Radfahrer und 1 Motorradfahrer ums Leben, Insassen von Pkws und Lkws überlebten alle Unfälle.
Der Unfallrückgang von Januar bis November war nach Angaben des Landesamts-Sprechers vor allem wetterbedingt. Die Anzahl der Eis- und Schneeunfälle sank in Berlin um rund 50 Prozent, sagte er. Zudem kamen die Beteiligten bei den meisten Kollisionen – in etwa 110.900 Fällen – mit einem Blechschaden ihres Autos davon.
Die Zahl der Verletzten sank geringfügig auf rund 16.500. Insgesamt hat es auch weniger Unfälle mit angetrunkenen Fahrern gegeben – die registrierten Fälle sanken leicht auf rund 1.300 (minus 1,4 Prozent).
Nach Darstellung des Sprechers ist aber auch der Sprung von 59 auf 80 Verkehrstote statistisch nicht überzubewerten. Noch 1975 habe es über 400 tödliche Unfälle gegeben. Seitdem sei die Zahl immer weiter zurückgegangen und lag Ende der 90er-Jahre stets zwischen 80 und 90 Todesopfern. Diese längerfristig positive Entwicklung gehe vor allem auf eine bessere Verkehrslenkung durch Ampeln zurück, sagte er. DPA, DDP