Deutscher Punk – kein Deutschpunk
: Trend & Captain Planet

Irgendetwas ist geschehen. Wann? Keine Ahnung, schon eine Weile her, aber eines Tages waren nicht einmal mehr die „Toten Hosen“ Fun-Punk. Und irgendwie hat es ein bisschen was mit Hamburg zu tun, mit Jens Rachut und Bands wie „Blumen am Arsch der Hölle“, „Dackelblut“ und „Oma Hans“.

Punk mit deutschen Texten, das war einmal „Slime“ (ebenfalls aus Hamburg), später aber dann eben auch „Die Abstürzenden Brieftauben“ (Hannover) - und sogar die „Goldenen Zitronen“ (wieder Hamburg) waren irgendwie ja schon Fun-Punk. Das verkaufte sich zwar eine Weile wie geschnitten Brot (müsste eigentlich „Dosenbier“ heißen, das schneidet sich aber schlecht und ist danach noch schlechter zu verkaufen), war aber musikalisch in der Regel eine eher unappetitliche Sache.

Warum auch immer: Irgendwann stieß man bei maßgeblichen Hipstern immer wieder auf Namen wie eben „Dackelblut“ und auch „But Alive!“ (aus, tja, Hamburg) wurden genannt.

Das war Punk mit deutschen Texten, den man auch mit einem „guten Geschmack“ vereinbaren konnte. Und fortan gründeten junge Leute nicht nur in Hamburg Bands, deren wesentliche Inspiration die Bands des Sängers Jens Rachut sind: „Muff Potter“, „Turbostaat“ und wie sie alle heißen. Und das Schöne an diesem Phänomen ist: Sehr viele dieser Bands sind wirklich gut. Zum Beispiel „Trend“ und „Captain Planet“, die am Montag zusammen in Bremen spielen. ASL

Montag, 21 Uhr, Nook