: A 39 wird wahrscheinlicher
Verlauf genehmigt: Jetzt beginnt die Detailplanung für die Autobahn 39. Gegner rechnen mit erheblicher Verteuerung
Der Bund hat die vom Land vorgeschlagene Linienführung für die umstrittene Autobahn 39 von Lüneburg nach Wolfsburg im Wesentlichen genehmigt. Nun kann die Detailplanung in sieben Abschnitten beginnen, teilte die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr am Freitag in Uelzen mit. Eine Planfeststellung für die ersten Abschnitte soll im Jahr 2013 vorliegen. „Es kamen sehr viele Prüfaufträge aus dem umweltfachlichen Bereich“, sagte A 39-Projektleiterin Annette Padberg. So habe das Bundesumweltministerium etwa einen größeren Abstand zum Schutzgebiet „Vogelmoor“ bei Ehra (Kreis Gifhorn) gefordert.
Nacharbeiten müssen die Planer unter anderem auch bei der Querung der Ilmenau-Niederung bei Lüneburg. Offen ist derzeit, ob die Hansestadt einen geforderten Lärmschutzdeckel für ihre Ostumgehung bekommt, die zur Autobahn wird.
Die rund 110 Kilometer lange und knapp 620 Millionen Euro teure Trasse führt von Lüneburg aus zunächst entlang des Elbe-Seitenkanals und dann im Osten von Bad Bevensen, Uelzen und Bad Bodenteich in Richtung Süden. Im Raum Wittingen (Kreis Gifhorn) verläuft die Strecke wieder dicht am Elbe-Seitenkanal, passiert westlich das VW-Gelände und mündet bei Weyhausen in die bestehende A 39 ein.
Als „gigantische Vergeudung von Steuermitteln“, bezeichnet der Dachverband der A 39-Gegner die Planungen. Diese würden zugunsten der Küstenautobahn A 22 „schließlich in der Schublade landen“. Auch werde es wegen gestiegener Stahl- und Energiepreise eine Kostenexplosion geben, sagte Dachverbandssprecher Eckehard Niemann.
Beides bestritt der Referatsleiter Bundesfernstraßen im niedersächsischen Wirtschaftsministerium, Werner Pfeiffer: Es sei die Zielsetzung von Bund und Land, „die Küstenautobahn und die A 39 äußerst zügig prioritär voranzubringen“. Er bedauerte aber eine „Gießkannenmentalität“, mit der der Bund das Geld verteile: „Die Finanzierung des Baus steht 2014 an.“ DPA