Suizidversuche in Guantánamo

BERLIN taz ■ In den letzten drei Wochen haben vier Insassen des US-Gefangenenlagers auf Guantánamo Selbstmordversuche unternommen. Das bestätigte das US-Verteidigungministerium laut einem Bericht des britischen Senders BBC vom Donnerstagabend. Der Selbstmordversuch mit den ernstesten Folgen fand demzufolge am 16. Januar statt. Ein Häftling hatte sich in seiner Zelle aufgehängt, konnte jeoch noch rechtzeitig von einem Wärter gerettet werden. Der Zustand des Häftlings wird mittlerweile als stabil, aber immer noch ernst beschrieben. Die anderen drei Personen, die Selbstmordversuche unternommen hatten, konnten erfolgreich behandelt werden und wurden inzwischen in ihre Gitterkäfige zurückgeschickt. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 14 Selbstmordversuche auf Guantánamo. In dem extraterritorialen US-Gefangenenlager werden mehr als 600 Taliban- und Al-Qaida-Verdächtige festgehalten, die während des Afghanistankrieges gefangen genommen wurden. JS