: rumsfeldstudien
Kränkung war keine
US-Verteidigungsminister Rumsfeld fand schon immer starke Worte für die Ablehnung eines Irakkriegs seitens der Bundesregierung. Jüngst verglich er Deutschland mit den „Schurkenstaaten“ Libyen und Kuba. Deutsche Politiker versuchen nun, Rumsfelds Ansichten weniger als offizielle Politik denn als Ausdruck seiner individuellen Kommunikationskompetenz zu bewerten. Laut Außenminister Joschka Fischer vertritt Rumsfeld mit seiner Kritik nicht die Haltung der US-Regierung. Diesen Eindruck, so Fischer, habe er nach einem Gespräch mit US-Außenminister Colin Powell in New York gewonnen. Innenminister Schily (SPD) sagte in der ARD, Rumsfelds Vorfahren kämen aus einer bestimmten Gegend in Norddeutschland. „Und da ist manchmal die Sprache etwas grob gestaltet. Das nehme ich nicht so ernst.“ Bevor Rumsfeld sich zur heute beginnenden Sicherheitskonferenz in München aufmachte, versuchte er noch schnell den schwarzen Peter im amerikanisch-deutschen Streit über den Irakkrieg weiterzugeben. Mit „breitem Lächeln“ trat er gestern in Rom vor Journalisten, um die Reaktionen auf seine Äußerungen über Deutschland zu kritisieren. Die Behauptung, er habe Deutschland kränken wollen, sei „falsch und möglicherweise sogar mutwillig“. Einige Länder seien eben gegen einen Irakkrieg und „jedes souveräne Land kann machen, was es will“.