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Archiv-Artikel

Wärmepumpe dank Rotary

Die „Träger des Rades“ vom Rotary-Club spendeten für die physikalische Sammlung der Waldorfschule Parsevalstraße, wo Schüler ganz praktisch den Energiekreislauf verstehen lernen

Von Kawe

taz ■ Es ist eisig in diesen Tagen. Wenn man das Fenster aufmacht, um frische Luft herein zu lassen, strömt sie mit 1,5 Grad Celsius herein. Und es wird kalt.

An der Waldorf-Schule Parsevalstraße ist das anders. Da muss nicht das Fenster aufgemacht werden, weil die Luft nicht verbraucht ist – die kommt dauern frisch herein. Und gewärmt. Damit auch die SchülerInnen im Physik-Unterricht besser verstehen, wie sowas funktioniert, hat die Bremer Rotary-Gruppe Bremen-Neuenlande der Schule eine Spende überreicht, mit der Instrumente für die physikalische Sammlung angeschafft wurden. Unter anderem einen Drehschemel und eine Wärmepumpe. Das Symbol der Rotarier ist das Rad – für die Kreislauf-Energiewirtschaft brachten die Rotarier, die gestern in der Schule unter der achteckigen Kuppel im „Forum“ zum Mittags-Imbiss eingeladen waren, viel Verständnis auf.

Die SchülerInnen der 9. Klasse, die die Rotarier mit ihrem Gesang begrüßten, finden die Wärme weniger bemerkenswert als die frische Kühle an Sommertagen, wenn die Sonne auf die Scheiben knallt. Nur im großen Eurythmie-Raum mit seinen gewaltigen Fensterflächen, da sei es im Winter manchmal zu kühl, sagt eine der Schülerinnen. Aber das liegt daran, dass die Gruppen zu klein sind in dem großen Raum. Mehr Körper in Bewegung würden den Raum mehr heizen.

Und wie funktioniert das nun mit der Luft? In 50 Meter Tiefe herrscht in der Erde eine übers Jahr relativ konstante Temperatur. Mit Wasser aus einer „Erdkernsonde“ in dieser Tiefe wird die winterliche Außenluft auf acht Grad Celsius vorgewärmt, erklärt der Physiklehrer. Und dann wird über einen Wärmetauscher der verbrauchten Luft die Wärme entzogen und der frischen Luft zugeführt – in die Schulklasse kommt sie so mit 17 Grad hinein. Den Rest besorgt die Wärme-Ausstrahlung der Menschen – jeder der 400 Schüler im Haus „strahlt“ wie eine 60-Watt-Birne. Nur für die erste Stunde am Morgen muss eine kleine Gastherme „nachhelfen“.

Die Bremer Waldorf-Schule war die erste Schule in „Passivbauweise“ in der Bundesrepublik. Oft kommen Ingenieure, um sich das anzuschauen, und eben auch die Rotarier fanden das unterstützenswert. Die Rotarier fördern oft Jugend-Projekte. Und sie betreuen Austausch-Schüler aus aller Welt. Der Club Neuenlande schickt seine Austausch-Schüler meist in diese Waldorf-Schule. Kawe