: KEIN US-PATENT FÜR JASMINREIS
Mitte der 90er-Jahre musste sich das IRRI mit dem Vorwurf auseinander setzen, es fördere die „Biopiraterie“: Proben der weltweit beliebten thailändischen Jasminreissorte Hom-Mali waren nach Florida geschickt worden. Ein gewöhnlicher Vorgang, hätte der Empfänger wie zu diesem Zeitpunkt bereits verlangt einen MTA-Vertrag (Material Transfer Agreement) unterzeichnet, der eine kommerzielle Nutzung ausschließt. Doch der Genetiker Chris Deren konnte ohne MTA beginnen, den Jasminreis an die klimatischen Bedingungen Nordamerikas anzupassen. Für Thailands Bauern wäre das Gelingen eine Katastrophe, sie exportieren jährlich Jasminreis im Wert von 120 Millionen Dollar in die USA. Im vergangenen Jahr gab es in Bangkok heftige Proteste gegen die Biopiraterie. Duncan Macintosh versucht zu beruhigen: „Dass der Reis ohne Vertrag rausging, war das Versehen eines Mitarbeiters. Und Jasminreis, der unter einzigartigen Bedingungen im Nordosten Thailands wächst, so zu züchten, dass er in den USA gedeiht, ist eine monumentale, eigentlich nicht lösbare Aufgabe.“ Zudem habe Deren den Vertrag inzwischen freiwillig anerkannt. HIM