der kampf geht weiter
: Ehret den Raben

Besser spät als nie: Endlich erfährt der vor 100 Jahren ausgestorbene Faröer Kolkrabe (Corvus corax varius) die ihm gebührende Würdigung. Das staatliche naturhistorische Museum Braunschweig hat ihn zum Tipp des Monats Januar 2004 gekürt. Allerdings ist diese erfreuliche Botschaft von einem Gran Bitternis getrübt. In der hauseigenen Hierarchie nämlich rangiert das Präparat des Vogels offenbar noch hinter ordinärem Getier wie dem Glühwürmchen oder gar dem Geschiebe-Seeigel: Beiden huldigte das Museum bereits im vergangenen Jahr.

Gleichwohl begrüßte Ralf Berner als Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft zur Wiederbelebung des Faröer Kolkraben e.V. die Aktion. „Das ist mal ein guter Start ins neue Jahr“. Sie gehe indes nicht weit genug: Er fordere, „das Präparat auf verwertbares genetisches Material hin zu untersuchen“. Dieses könnte ins Ei eines gewöhnlichen Raben eingepflanzt und bebrütet werden. Man sei deshalb „wild dazu entschlossen“, diese „einzigartige Gelegenheit“ zu nutzen. „Denn mal ehrlich: Wer interessiert sich schon für diesen Vogel?“ Ab Dienstag werde daher eine Mahnwache vor dem Museum postiert. Am 20. Januar schließlich soll ein Sternmarsch durch Braunschweig dem Anliegen Nachdruck verleihen. Der Kampf stünde „auf des Messers Schneide“, so Berner: „Alles hängt jetzt davon ab, ob wir die Massen mobilisieren können.“ bes