Kinder ohne Erzieher

Eltern monieren schlechte Betreuung in der Bramfelder Kita des Trägers Pusteblume GmbH. Der wehrt sich

Eltern des Kita-Trägers „Pusteblume GmbH“ wehren sich gegen Personalumsetzungen in ihrer Kita. So soll eine nicht dafür qualifizierte Kinderpflegerin ab Mitte Januar die Vorschularbeit in allen drei Häusern übernehmen. Die von ihr bisher betreute „Grüne Gruppe“ mit 15 Kindern werde künftig nur noch von einem Kinderpfleger betreut.

„Wir Eltern sind besorgt, dass es Unfälle gibt“, erklärt Mutter Tanja Schneider. Denn in der Gruppe seien auch drei Krippenkinder, das jüngste 14 Monate alt. Wenn ein Kind gewickelt werde, seien die Übrigen unbeaufsichtigt. Zudem würden zwei der drei Gruppen von nur einer Person betreut. Und ab 15 Uhr seien 40 Kinder in der Filiale Fabriciusstraße in Bramfeld unter der Obhut von nur zwei Betreuern. Bei Kindern mit Ganztagsplatz komme es vor, dass sie bis zu zehn Betreuerwechsel hinnehmen müssen. Fazit der Eltern: „‘Schwarze Zahlen‘ sind wichtiger als ordnungsgemäße Betreuung.“

Der als gemeinnützig anerkannte Kita-Träger erklärte, da die Kinderzahlen rückläufig seien und bereits weitere Kündigungen vorlägen, sei man leider zu der Umsetzung gezwungen. Der in der Gruppe verbleibende Kinderpfleger sei zwar „Bezugserzieher“, müsse jedoch die 15 Kinder nicht allein betreuen. Zwar müssten Kinder mit mehr als Acht-Stunden-Gutscheinen Betreuerwechsel hinnehmen, aber nicht zehnmal am Tag.

Laut Behördensprecher Hendrik Lange prüft derzeit die Heimaufsicht der Jugendbehörde, ob in der Pusteblume vorgeschriebene Mindeststandards unterschritten werden. Sollte dies der Fall sein, würden Sanktionen erteilt. Der SPD-Politiker Thomas Böwer merkt an, dass Kinderpfleger nur als Zweitkräfte, nicht jedoch allein eine Gruppe betreuen dürfen. Matthias Taube (Ex-FamilienPower, jetzt GAL) findet, dass Eltern die Qualität ohnehin am wirksamsten überwachen. KAIJA KUTTER