: was macht eigentlich ...... Georg Gafron?
Liebedienern
Dass Georg Gafron ein hartgesottener Reaktionär ist, wussten wir. Je mehr aber seine publizistische Basis schrumpft, desto erbitterter bäumt sich der BZ-Chefredakteur wider die rot-grün-dunkelroten Lemuren auf. Seit er seine Nebenjobs bei Hundert,6 und tv.berlin eingebüßt hat, befindet sich der kleine Mann quasi in patriotischer Dauererektion.
Schon beim Bush-Besuch gab Springers Haudrauf- und Tittenblättchen potenziellen Jubelberlinern ein Stars-and-Stripes-Winkelement mit auf den Weg. In dieser Woche aber überschlug sich der Hardcore-Atlantiker regelrecht: Seine tägliche Kolumne „Mit Merkel in Amerika“ hinterließ eine Schleimspur, breit wie das Fahrwasser eines Flugzeugträgers. Prall vor Stolz, an der Seite der CDU-Vorsitzenden ins Reich der Freunde reisen zu dürfen, lobhudelte Gafron aus vollen Rohren. „Der heutige Tag wird ins Geschichtsbuch der deutsch-amerikanischen Beziehungen eingehen“, legte er am Montag die Latte auf Rekordhöhe, um dann darzulegen, wie Merkel in vielen bedeutsamen Gesprächen den beschädigten deutschen Ruf retten werde. Den Gipfel der Peinlichkeit erklomm der Auftragslyriker mit seinen Schilderungen des Merkel’schen Äußeren: „Zum Gespräch mit den Washingtoner Spitzen erschien sie im dezenten kleinen Schwarzen, die Haare frisch frisiert … – feminine Ausstrahlung nicht zu übersehen.“ Frisch! Frisiert!! Nein, Herr Gafron, das ging knapp daneben. So empfiehlt man sich nicht für den Sprecherjob im konservativen Revolutionsrat!
CLP FOTO: ARCHIV