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Archiv-Artikel

KölnMesse plant gigantisch

Eschfond finanziert vier neue Ausstellungshallen und vermietet sie an die Messe. Nur der Bahnhof Deutz und das geplante Kongresszentrum machen noch Sorgen

KÖLN taz ■ Vom „attraktivsten“ Areal Europas und vom „internationalsten“ Standort, der auch gleichzeitig der „zentralste“ ist, war bei der Präsentation des Masterplans 2006, nach dem die Messe erweitert und ausgebaut werden soll, gleich mehrfach die Rede. Einzig Messe-Aufsichtsratsvorsitzender Oberbürgermeister Fritz Schramma schmälerte die Euphorie und räumte ein, dass kein zweiter Kölner Dom gebaut werde.

Vier neue Messehallen mit 80.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche und 75.000 Quadratmeter Freifläche sollen im nördlichen Messegelände neu entstehen. Die heutigen Osthallen werden umbenannt in Südhallen und beide Bereiche durch einen Messeboulevard verbunden. Das 260 Millionen Euro schwere Investment soll bis 2006 fertig sein. Ursprünglich war der Masterplan erst für 2010 vorgesehen, aber der geplante Umzug des Privatsenders RTL in die Rheinhallen setzte die Verantwortlichen unter Zugzwang, um die wegfallende Ausstellungsfläche zu ersetzen.

Die Finanzierung übernimmt der Esch-Fonds, der die nötigen Grundstücke kauft, die Hallen errichtet und sie dann an die KölnMesse für dreißig Jahre vermietet. Zusätzlich wird die Messegesellschaft 40 Millionen Euro investieren, um die Aufenthaltsqualitäten in den alten Hallen durch neue sanitäre Anlagen und neugestaltete Gastronomieangebote zu verbessern. Um das leisten zu können, habe die Messe eine stillschweigende Vereinbarung mit ihren Gesellschaftern geschlossen, in den kommenden fünf Jahren mit einer schwarzen Null zu bilanzieren, um eventuelle Überschüsse investieren zu können, so Messechef Jochen Witt.

Bei dem Wunsch der Messe, das südliche Messegelände direkt an den ICE-Bahnhof und das geplante Kongresszentrum anzuschließen, gibt es noch offene Fragen. Noch steht der Investor für das Kongresszentrum nicht fest und es ist offen, wann die Deutsche Bahn den ICE-Bahnhof fertig stellen kann. Geplant ist neben dem Umbau des Bahnhofs auch ein 50 Millionen Euro teures Glasdach. Gespräche mit der Bahn sollen in Kürze für Klarheit sorgen. OB Schramma nannte seine Prioritäten: „Funktionalität ist mir wichtiger als Schönheit.“ Über das Glasdach müsse geredet werden, wichtig sei aber erstmal der Bahnhof, so Schramma. Wolfgang Jorzik