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Archiv-Artikel

die bremer kinotaz - alle Filme, alle Termine

A

African Blues Frankreich/Mali 2003, R: Jacques Sarasin, D: Boubacar Traoré, Ali Farka Touré / Originalfassung mit Untertiteln

“Was die alten Herren des ,Buena Vista Social Club‘ für Kuba waren, das ist Boubacar ,KarKar‘ Traoré für die afrikanische Musik. Der Star des afrikanischen Blues begeistert Musikfans rund um die Welt. In der ebenso musikalischen wie filmischen Reise ,Je chanterai pour toi‘ von Jacques Sarasin kehren wir zusammen mit KarKar nach Mali zurück und folgen seinen Lebensstationen quer durchs Land. Aus den Erzählungen seiner Freunde und den atmosphärischen Bildern, die von KarKars Musik stimmungsvoll begleitet werden, entsteht das Porträt eines von persönlichen Schicksalsschlägen geprüften Mannes.“ (Cinema) Cinema

Anna - annA Schweiz/Deutschland/Luxemburg 1992, Greti Kläy, Jürgen Bauer, D: Lea und Wanda Hürlimann, Ilona Schulze

“Anna ist allein, wie jeden Morgen. Beim Versuch, ein Buch zu kopieren, entdeckt sie der Hausmeister - sie versteckt sich im Kopierer und berührt dabei die PRINT-Taste. Nach heftigem Poltern und Blitzen steigt Anna aus ihrem Versteck - und steht sich selbst gegenüber. Sie hat sich kopiert! Greti Kläy und Jürgen Bauer haben nach dem Kinderroman von Lukas Hartmann einen witzigen und spannenden Film gemacht. Die Schweizer Zwillinge Lea und Wanda Hürlimann spielen Anna und annA wunderbar natürlich. Schließlich sind auch sie Experten in Sachen ‚Verwechslung‘.“ (taz) Kino 46

Augenlied Deutschland 2003, R: Mischka Popp

Dass ausgerechnet ein Film uns Sehenden die Welt der Blinden ein wenig näher bringen kann, gehört zu den vielen wunderlichen Dingen, die wir in ‚Augenlied‘ erfahren. Hätten Sie es etwa für möglich gehalten, dass es in Spanien eine blinde Nachrichtenmoderatorin im Fernsehen gibt, oder dass Sie einem Blinden zustimmen müssen, der sagt: ‚Sehende scheint mir, sehen wirklich nicht viel!‘ Die beiden Dokumentarfilmer Mischka Popp und Thomas Bergmann sind durch Europa gereist, und haben Blinde besucht, die ihnen von ihrer Welt erzählen, und man bekommt schon sehr bald in diesem Film das Gefühl, alle Blinden müssten Philosophen sein. Weil ihnen soviel Außen fehlt, konzentrieren sie sich auf das Innen, und weil sie fast nur verbal kommunizieren, können sie sich sehr gut ausdrücken. Und sie haben alle eine poetische Ader, deshalb ist auch der Titel so gut gewählt. Kino 46

B

Bad Boys 2 USA 2003, R: Michael Bay, D: Martin Lawrence, Will Smith

„‘Bad Boys II‘ treibt die beiden von Will Smith und Martin Lawrence gespielten Polizisten acht Jahre nach ihrem ersten Einsatz erneut zur Raserei. Der von Michael Bay inszenierte Actionfilm ist eine fast zweieinhalbstündige Verfolgungsjagd mit besonders tief gelegtem Witzniveau - da wird einer Leiche, die auf der Straße liegt, schon mal der Kopf abgefahren. Der erste Hollywood-Film, dem ein menschlicher Körper nicht mehr bedeutet als eine Belastungsprobe für die Stoßdämpfer.“ (Der Spiegel) City

Balzac und die kleine chinesische Schneiderin Frankreich 2002, R: Dai Sijie, D: Zhou Xun, Chen Kun

Kann ein Huhn ein „bürgerliches Übel“ sein? In dem abgelegenen chinesischen Dorf durchaus, in das die beiden 18-jährigen Studenten Luo und Ma in den 70er Jahren zur Umerziehung geschickt werden. Ihr Kochbuch aus der Stadt wird gleich vom Parteifunktionär als „bourgeoises Machwerk“ entlarvt und verbrannt, und das gleiche droht dem Instrument des Violinisten Ma, das die Dorfbewohner argwöhnisch wie eine Bombe unter sich herumreichen. Der Chefideologe entscheidet, dass es ein Spielzeug ist und auch ins Feuer gehört, aber dann rettet Ma die Situation, indem er eine Mozartsonate spielt und diese schlitzohrig „Mozart denkt an den Führer Mao“ nennt. Mit solch einem zärtlichen Spott hat noch kein chinesischer Intellektueller von der Kulturrevolution erzählt. Der in Frankreich lebende Schriftsteller Dai Sijie schilderte in seinem halb autobiographischen, halb fiktionalen Debüt „Balzac et la petite tailleuse chinoise“ seine eigenen Jugenderfahrungen in den Zeiten der Kulturrevolution. Er selber hat sein Buch mit erstaunlicher Stilsicherheit und einem guten Sinn für den erzählerischen Fluss verfilmt. Aber anders als die meisten Chinesen erzählt er nicht von Gräueltaten, sondern schildert das Leben auf dem Dorfe mit einer ironischen Distanz, ja fast als Idylle, und wenn die beiden Studenten der liebreizenden Tochter des Dorfschneiders verfallen und sie bei heimlichen Vorlesestunden verführen, verändert sich der Film von einer sanften Satire in eine romantische Komödie, die „Umerziehung“ wird zu einer „éducation sentimentale‘. (hip) Atlantis, Casablanca OL

Blueprint Deutschland 2003, R: Rolf Schübel, D: Franka Potente, Ulrich Thomsen

„Irgendwann in der nahen Zukunft: Die berühmte Konzertpianist Iris Sellim will Unsterblichkeit. Darum überredet sie einen Reproduktionswissenschaftler, einen Klon von ihr zu schaffen. Als das Klonkind Siri Jahre später dahinter kommt, gibt es einen großen Mutter-Tochter-Konflikt. Rolf Schübels Gen-Drama ist nur die verpfuschte Kopie eines Melodrams geworden, aus dem jedes Leben gewichen ist. Franka Potente wandelt in einer Doppelrolle als Iris und Siri durch Schübels angestrengt gefühlige Inszenierung.“ (tip)Gondel

E

Eine Affäre in Paris USA 2003, R: James Ivory, D: Kate Hudson, Naomi Watts

„Der Film lässt zwei amerikanische Schwestern in der französischen Metropole in erotische Turbulenzen geraten. Mit Witz und Verve erzählt Regisseur James Ivory vom Kampf der Geschlechter und Kulturen und inszeniert mit spürbarer Lust am Klischee - etwa wenn er das Mätressenwesen schildert - einen recht amüsanten Liebesreigen. Leider wechselt der Film etwas fahrig zwischen seinen zahllosen Figuren hin und her, zettelt immer mehr Geschichten an und geht deshalb zunehmend in die Breite statt in die Tiefe.“ (Der Spiegel) Cinemaxx

Der Einsatz USA 2003, R: Roger Donaldson, D: Al Pacino, Colin Farrell

„Ein CIA-Rekrut gerät nach erfolgreicher Schulung in die Fänge seines undurchsichtigen Ausbilders - und kämpft zwischen Normalität und trügerischem Schein um sein Leben. Man kann sich vorstellen, wie Al Pacino daheim auf dem Sofa saß und griente, als er das Drehbuch zu ‚Der Einsatz‘ las. Weil er, wie schon in ‚Im Auftrag des Teufels‘, ‚Insider‘ und ‚Insomnia‘, an den entscheidenden Stellen ausdrucksstarke Monologe halten und seiner Figur auf einschüchternde Weise überlebensgroßen Charakter verleihen darf, genau so, wie wir das bei Pacino lieben. Straff inszeniert, aufgepeppt mit ein paar echten Überraschungen und durch die Bank weg gut gespielt, ist der ‚Der Einsatz‘ fast schon wieder so etwas wie - pssst! - ein Geheimtipp.“ (Cinema) Cinespace, Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL

Die Entdeckung des Himmels Niederlande 2002, R: Jeroen Krabbe, D: Stephen Fry, Greg Wise

„Der Eindruck von Hektik bei einer sich über zwei Jahrzehnte hinziehenden Filmhandlung mit den Hauptschauplätzen Amsterdam, Havanna, Auschwitz, Rom, Jerusalem sowie dem Himmel selbst entspringt aber auch der Strapaze, den 800-seitigen, bildungs- und bedeutungsüberfrachteten Roman von Harry Mulisch im Crashkurs von zwei Kinostunden durchzunehmen. Die ambitionierte und luxuriös ausgestattete niederländische Produktion verdient als besonders aufgeblasenes und eitles Exemplar der Spezies Literaturverfilmung allen Respekt.“ (Der Spiegel) City

F

Findet Nemo USA 2003, R: Andrew Stanton, Lee Unkrich

Der Weihnachtsfilm für die ganze Familie, den man also ruhig zusammen mit seinen Kindern ansehen kann, ohne sich dabei selber zu langweilen, ist in diesem Jahr „Findet Nemo“ von den Pixar Studios, die inzwischen Disney längst den Rang der besten Filmanimateure abgejagt haben. Darin geht es um den kleinen Fisch Nemo, der aus dem heimischen Korallenriff entführt wird und im Aquarium einer Zahnarztpraxis endet. Doch sein Vater und seine Freunde begeben sich auf eine heldenhafte Suche nach ihm, und wer die „Toy Story“-Filme oder „Das große Krabbeln“ kennt, kann sich vorstellen, wie fantasievoll, komisch und eben überhaupt nicht kindtümelnd das inszeniert ist. (hip) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, City, Maxx DEL, Wall OL, Cinemaxx OL,

Fluch der Karibik USA 2003, R: Gore Verbinski, D: Johnny Depp, Geoffrey Rush

„Eine steife Brise hat sich nach langer Flaute über den Freibeuter-Gewässern der Karibik erhoben. Unter dem Beifall eines Publikums, dem die Erinnerungen an die Wellengänge der amerikanischen Filmindustrie lebendig geblieben sind, ist der ehemalige Werbefilmer Gore Verbinski mit einem stolzen Dreimaster vor Port Royal in See gestochen, um ein Seemannsgarn zu spinnen, in das die sinnlichen und anarchistischen Qualitäten des traditionellen Piratenfilms mit neuen, computeranimierten Mustern für all jene eingewoben sind, die im Kino nicht zuletzt auf ihr Vergnügen hoffen. Ein komödiantisches Ereignis ist dabei Johnny Depp als Piratenkapitän Jack Sparrow, der mit allen Meerwassern gewaschene Bukanier der besten Piratenschule gibt sich von tänzerischer Eleganz wie weiland Douglas Fairbanks, smart und schnäuzchenbewehrt wie einst Errol Flynn und akrobatisch wie der junge Burt Lancaster.“ (Neue Zürcher Zeitung) City

Freaky Friday USA 2003, R: Mark S. Waters, D: Jamie Lee Curtis, Lindsay Lohan

„‘Freaky Friday‘ erzählt von der Lust und Last, in die Haut eines anderen Menschen zu schlüpfen. Eine Mutter (Jamie Lee Curtis) und ihre 15-jährige Tochter Annabell (Lindsay Lohan) stellen eines Morgens verblüfft fest, dass sie ihre Körper getauscht haben. Nach dem ersten großen Hallo arrangieren sich die beiden notgedrungen mit dem Leben im Fremdkörper. Und siehe da: Mutter verwandelt sich, neu beseelt, in eine Rockröhre, während Töchterlein ihren Stiefvater auf einmal mit ganz anderen Augen betrachtet. Die pfiffige Komödie von Mark S. Waters gibt Hauptdarstellerin Curtis reichlich Gelegenheit zu zeigen, dass sie ihren Körper so kunstvoll führen kann wie ein Musikvirtuose sein Instrument.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL, Cinemaxx DEL

Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina

’Frida‘ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden Farben den Innenhof von Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Straße getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird. Diese Szene ist schönster magischer Realismus. (hip) City

Furyo - Merry Christmas, Mr. Lawrence Japan/Großbritannien/Neuseeland 1982, R: Nagisa Oshima, D: Ryuichi Sakamoto, David Bowie

„1942. In einem japanischen Kriegsgefangenenlager stehen sich ein britischer Offizier und der Komandant als Vertreter zweier Kriegskasten und zweier Kulturen gegenüber. Vergangene Schuld, militärischer Ehrenkodex und homoerotische Anziehung bestimmen die Thematik dieses psychologischen Thrillers auf hohem formalem Niveau.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

G

Gerangel in Ruum & Tied Sulingen 2003, R: Martin Hermann, D: die filmemoker GbR

“Schützenfest ohne Bier? Diese größte anzunehmende aller Katastrophen hat ein knappes Dutzend Amateur-,Filmemoker‘ aus dem niedersächsischen Sulingen zur Grundidee eines abendfüllenden plattdeutschen Spielfilms gemacht: ,Gerangel in Ruum un Tied‘ (Verschiebung im Raum-Zeit-Kontinuum). Das spleenig-groteske Werk setzt die Science-Fiction-Parodie ,De Apparatspott‘ fort, den die junge Crew 1999 zunächst nur für sich selbst gedreht hatte. ,Gerangel in Ruum un Tied‘ ist wesentlich perfekter als der erste ,Apparatspott‘ - es wurde auf Digitalvideo gedreht -, hat viel mehr Mitwirkende - über zweihundert - und brilliert mit prominenten Gratis-Gaststars: Armin Maiwald etwa, der sonst in der Sendung mit der Maus erklärt, wie Zahnpasta in die Tube kommt und Löcher in Makkaroni, erläutert auf Kölsch das Prinzip des dem TV-Stargate nachgebauten Sternentors.“ (Institut für Niederdeutsche Sprache) Schauburg

Good Bye, Lenin! Deutschland 2003, R: Wolfgang Becker, D: Daniel Brühl, Katrin Sass

„Kurz vor dem Ende der DDR ist die engagierte Sozialistin Christiane Kerner ins Koma gefallen. Als sie daraus wieder erwacht, muss jeder Schock für ihr Herz vermieden werden. So hält ihre Familie den längst aufgelösten Staat in der Wohnung am Leben, deutet historische Wahrheiten durch Lügen um, betreibt eine aufwändige Scharade, die bald allen über den Kopf wächst.“ (Blickpunkt:Film) City

H

Hababam Sinifi Donoyur - Die chaotische Klasse Türkei 2003, R: Ferdi Egilmez, D: Beyaz, Tarik Akan / Originalfassung mit Untertiteln

„An einer noblen türkischen Privatschule halten die ebenso lernfaulen wie spaßorientierten Elftklässler beiderlei Geschlechts zusammen wie Pech und Schwefel und drehen den versammelten Autoritäten ein ums andere Mal lange Nasen. Die angenehme Situation verfinstert sich, als ein neuer Direktor die Leitung der Bildungsanstalt übernimmt und disziplinarisch aufzuräumen gedenkt. Damit aber ist er bei der chaotischen Klasse genau an die Richtigen geraten. Ein Dauerbrenner aus den 70ern, sozusagen die türkische Antwort auf ‚Die Feuerzangenbowle‘, ist Vorbild und Kopiervorlage dieser jenseits des Bosporus spektakulär erfolgreichen Teeniekomödie.“ (Kino.de) CineStar

Der Herr der Ringe - Die GefährtenR: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian McKellen

Teil I von Jacksons Tolkien Verfilmung. Cinestar

Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs USA 2003, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian McKellen

„Die Entscheidungsschlacht findet an vielen Orten statt, vor allem auf dem Schicksalsberg, wo Frodo (Elijah Wood) den Ring loswerden muss. Aber in der Kampfhandlung vor der Stadt Minas Tirith findet das Epos seine Summe in einem bewegten Fresko, in dem die computeranimierten Bilder zu einer völlig neuen Qualität finden. ‚Der Herr der Ringe‘ entscheidet sich in den Details, und weil Peter Jackson hier auf allen Linien siegt, ist seine Trilogie ein Triumph.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, CineSpace, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Wall-Lichtspiele OL

Herr Lehmann Deutschland 2003, R: Leander Haußmann, D: Christian Ulmen, Detlev Buck

Als Erstes sieht man Bier! In der bekannten grünen Flasche aus Bremen - nur damit man schon mal eingestimmt wird auf die vielen Trinkgelage, die „Herr Lehmann“ zelebriert . Und geredet wird auch viel, denn was sonst machen Kneipengänger die Nacht lang zwischen den Schlücken? Dieses bis in die alkoholbeseelten Verästelungen ausgeführte Tresenpalaver hat Sven Regener so genau beobachtet und hochkomisch in seinem Debütroman verarbeitet, dass „Herr Lehmann“ sowohl bei der Kritik wie auch beim Publikum ein großer Erfolg wurde. Bei der Verfilmung war Regisseur Leander Haußmann nun so schlau, Regener selber das Drehbuch schreiben zu lassen. (hip) Atlantis

Honey USA 2003, R: Billie Woodruff, D: Jessica Alba, Lil‘ Romeo

„Anders als in Tanzfilmen üblich kommt in „Honey“ der Erfolg für die gleichnamige Hip-Hop-Tänzerin ohne Komplikationen: Aus der Disco vom Fleck weg unter Vertrag genommen, arbeitet sie sofort für den angesagtesten Musikvideo-Regisseur der Stadt. Doch die selbstbewusste Honey, eine Art gelenkige Mother Theresa in da hood mit Booty, Bambiaugen und goldenem Herz, verkauft sich nicht ans böse Musicbiz, sondern will lieber für die sozial unterpriviligierten Kids von der Straße ein Tanzstudio eröffnen. Bei soviel edlem Einsatz werden alle anderen Konflikte und die Liebesgeschichte natürlich nur gestreift.“ (tip) Cinemaxx, Cinestar, Cinespace, Cinemaxx OL, Cinemaxx DEL, Apollo BHV

I

Ich hieß Sabina Spielrein Schweden/Dänemark/Finnland/Schweiz 2002 , R: Elisabeth Márton, D: Eva Österberg, Lasse Almebäck

„Essayistischer Dokumentarfilm über Sabina Spielrein, eine frühe Pionierin der Psychoanalyse. Auf der Grundlage von Tagebuchaufzeichnungen und einer umfangreichen Korrespondenz mit C.G. Jung und Sigmund Freud chronologisch strukturierte Biographie, die eine stupende Fülle zeitgeschichtlicher Materialien zu einer komplexen Annäherung verschmilzt. Trotz ihrer hochartifiziellen Machart ermöglicht die kunstsinnige Spurensuche eine emotionale Begegnung mit einer überraschend modernen Frau.“ (filmdienst) Kino 46

In America Irland/Großbritannien 2002, R: Jim Sheridan, D: Samantha Morton, Paddy Considine

„Eine irische Familie immigriert in die USA, um sich eine neue Existenz aufzubauen, doch der Neuanfang ist überschattet vom tragischen Tod des jüngsten Kindes. Nach anfänglichen Schwierigkeiten beginnt die Familie, langsam in New York Fuß zu fassen und den Weg in ein glückliches Leben zu finden. Eine sehr persönliche, von der Autobiographie des Regisseurs inspirierte Immigranten-Geschichte. Die ausgezeichneten darstellerischen Leistungen sowie die fesselnde visuelle Umsetzung verdichten das hervorragende Drehbuch zu einem Film, der lange nachwirkt und zur Reflexion über die Themen Tod, Familie und Heimat anregt.“ (filmdienst) Atlantis

Irgendwann in Mexico USA 2003, R: Robert Rodriguez, D: Johnny Depp, Antonio Banderas

„Im dritten Teil von Rodriguez‘ Mariachi-Saga kämpft Antonio Banderas mit Musik und tödlicher Eleganz gegen die Bösen. Aber der Film löst seine epischen Versprechen nicht ein: Irgendwann steigt die Story aus, die schwarzgekleideten Männer und das rot spritzende Blut vermischen sich zu einer länglichen Gewaltorgie voller bekannter Gesichter. “ (tip) City

J

Jonasi und die weiße Schildkröte Neuseeland 1984, R: Yvonne Mackay, D: George Henarew, Pat Evison

„‚In ihm steckt der Teufel‘, sagen die Bewohner des kleinen Atolls im Pazifik nahe Neuseeland. Gemeint ist der stumme Junge Jonasi, der eines Tages als Baby in einem Einbaum angespült wurde. Mit Ausnahme des Königs der kleinen Insel und der alten Luisa, die Jonasi liebevoll großzieht, glauben alle diesen Humbug, der von einem kahlköpfigen Götzendiener kräftig geschürt wird. Als dann noch eine Trockenperiode hereinbricht und das Inselvolk zu hungern und zu dursten beginnt, haben die abergläubischen Bewohner schnell den Schuldigen gefunden: den andersartigen Stummen. Eine regelrechte Hetzjagd auf den Jungen beginnt. Ein Außenseiterkind hat als liebsten Spielkameraden ein verständnisvolles Tier - dies Muster wird hier in arg drastischer Gut-Böse-Manier strapaziert. Der intakten Welt unter Wasser, von Ron und Valerie Taylor brillant fotografiert, steht ein allzu naiv-leichtgläubiges Inselvölkchen gegenüber.“ (Tiscali Filmlexikon) Kino 46

Die Journalistin USA 2003, R: Joel Schumacher, D: Cate Blanchett, Gerard McSorley

„Dublin, Mitte der neunziger Jahre. Drogenbarone haben in der Kriegszone das Sagen, wogegen nur eine einzelne Frau erbitterten Widerstand leistet: Die von der Bevölkerung gefeierte Journalistin Veronica Guerin lässt keine Gelegenheit aus, den Verbrechern das Leben schwer zu machen. Die Unterwelt sieht Guerins Schreiben jedoch nicht lange tatenlos zu. Nach dem authentischen Fall der Veronica Guerin, der in den neunziger Jahren hohe Wellen schlug und zu einer beispiellosen Verhaftungswelle führte, schufen die Blockbuster-Spezialisten Jerry Bruckheimer und Joel Schumacher einen mitreißenden und kompromisslosen Politthriller. “ (Blickpunkt:Film) City

K

Kalender Girls Großbritannien 2003, R: Nigel Cole, D: Helen Mirren, Julie Waters

„Zwei beste Freundinnen im besten Alter haben ihn satt, den Unterricht in Broccoli- oder Teppichkunde am Women‘s Institute ihres nordenglischen Dorfes. Den jährlichen Vereinskalender wollen sie, zu einem guten Zweck selbstredend, statt wie üblich mit prächtigen Naturbildern mit Aufnahmen des eigenen, prächtigen Naturzustands schmücken - sprich: mit Nacktaufnahmen. Nigel Cole ist mit der Verfilmung einer wahren Begebenheit ein etwas harmoniesüchtiges, doch emanzipatorisches und bissiges Stück britisches Unterhaltungskino geglückt, das den Witz von „The Full Monty“ mit der Botschaft von „Billy Elliot“ verquickt. Für die Schönheit von (dezent) nackten, älteren Ladies allerdings fehlt bis heute jeder Vergleich.“ (Neue Zürcher Zeitung) Cinema, Cinemaxx, Casablanca OL

Kill Bill: Volume 1 USA 2003, R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, Lucy Liu

Tarantinos vierter Film erzählt eine Revanche-Geschichte im stilisierten Metauniversum von Hongkong-Action-, Kung-Fu-, Samurai- und Yakuza-Kino: ‚Kill Bill‘ liefert 1000 Querverweise für den Connaisseur, aber auch ein pfeilgerades Schlachtfest für Tarantinofreunde, die nicht die letzten Jahrzehnte mit dem Studium des ‚Grindhouse‘-Kinos verbracht haben. Uma Thurman erwacht nach vier Komajahren und nimmt als ‚Die Braut‘ stilbewusste Rache für die Ermordung ihrer Hochzeitsgesellschaft und ihres ungeborenen Kindes.“ (tip) City

Kops Schweden/Dänemark 2003, R: Josef Fares, D: Josef Fares, Torkel Petersson

„Die Polizisten im schwedischen Högsboträsk haben wenig zu tun: Vom Vormittagsschläfchen geht‘s direkt in die Mittagspause und weiter in den Feierabend. ‚Kops‘ begnügt sich leider rund um diese ruhig gestellten Charaktere mit allzu naiven Kapriolen: Nötig werden die, als das Innenministerium die Dienststelle mangels vorhandener Kriminalität schließen will. Um die Statistik schnell nach oben zu bringen, werden die Landpolizisten selbst heimlich straffällig, doch die Übertreibungen, zu denen sich Regisseur Josef Fares (‚Jalla! Jalla!‘) dabei hinreißen lässt, schaden ihren Karrieren so sehr wie der matten Komödie.“ (tip) Atlantis

L

Last Samurai USA/Neuseeland/Japan 2003, R: Edward Zwick, D: Tom Cruise Ken Watanabe

„Das neue Starvehikel für Tom Cruise verherrlicht die untergehende Samuraikaste des 19. Jahrhundert. Kein naturgetreues Abbild der historischen Wirklichkeit, sondern ein verklärender Kriegermythos inklusive einer exotischen Romanze des US-Helden mit einer bezaubernden Japanerin. Ein unterhaltsamer, aufwändig produzierter Martial-Arts-Kostümfilm mit malerischen Schauplätzen und spannenden Schlachtszenen.“ (tip)Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Apollo BHV

Die Legende von Paul und Paula DDR 1973, R: Heiner Carow, D: Angelica Domröse, Winfried Glatzleder

“Für den Anspruch auf das Glück ihrer Liebe kämpfen zwei junge Menschen zäh und einfallsreich gegen individuelle Schwierigkeiten, gesellschaftliche Normen und Anpassungideologien. Ein erfrischend unterhaltsamer und offener Film aus der DDR, der Traum und Wirklichkeit, Poesie und banale Alltagsrealität mischt und mit Spaß, Ironie und Ernst künstlerisch gestaltet.“ (Lexikon des internationalen Films) City

Liegen lernen Deutschland 2003, R: Hendrik Handloegten, D: Fabian Busch, Susanne Bormann

„Ein 40-jähriger Mann erinnert sich an sein Leben in den 1980er-Jahren, das er weitgehend untätig in Bochum verbrachte und das neben der Trauer über die verlorene erste Liebe vor allem aus zahllosen Affären bestand. Statt dem Protagonisten eine Identitätsbildung zuzugestehen, sucht der Film mit seinem wehleidigen Rückblick auf eine apolitische Zeit den kleinen gemeinsamen (Unterhaltungs-)Nenner für möglichst viele Nostalgiker.“ (filmdienst) City

Looney Tunes: Back in Action USA 2003, R: Joe Dante, D: Brendan Fraser, Steve Martin

„In dieser überdrehten Mixtur aus Zeichentrick- und Realfilm treffen die unsterblichen Cartoon-Viecher Bugs Bunny und Daffy Duck auf echte Schauspieler wie Steve Martin und Brendan Fraser - und stehlen ihnen die Show. Dass die Comic-Ente dabei ständig platt gewalzt oder eingeäschert wird, während der Hase mit buddhistischer Gelassenheit seine Möhren kaut, gehört zur Genre-Folklore. Diesmal bekämpft das tierische Duo in 90 Minuten voll infantiler Raserei einen Bösnickel aus Las Vegas und witzelt sich durch Film- und Kunstgeschichte. In der schönsten Szene hetzen Hase und Ente durch ein Museum und tauchen, stilgerecht gepinselt, in Edvard Munchs ‚Schrei‘ auf, neben der ‚Mona Lisa‘ und zwischen Georges Seurats Müßiggängern. Der Zuschauer staunt über die Verbindung von alter und neuer Zeichenkunst.“ (Der Spiegel) CineStar, Cinespace, Cinemaxx DEL

Lost in Translation USA/Japan 2003, R: Sofia Coppola, D: Scarlett Johansson, Bill Murray

„‚Sleepless in Tokyo‘ müsste der zweite Film von Sofia Coppola eigentlich heißen. Aber das Nachtleben, in das sich die beiden Jetlag-geplagten und krisengeschüttelten Amerikaner gezwungenermaßen stürzen - sie mit eben abgeschlossenem Philosophiestudium, frisch verheiratet, er Ende fünfzig, Schauspieler, ehemüde -, ist nicht weniger verwirrend als der helllichte Tag. In wunderbar leichtem Ton wird hier eine Zufallsbekanntschaft an der Hotelbar mit Übersetzungsproblemen in der Fremde verbunden, wird das ‚umständliche‘ japanische Gerede vor dem Hintergrund einer anderen Kultur mit ihrer exaltierten Werbe- und Freizeitindustrie verständlich.“(Neue Zürcher Zeitung) Schauburg, Wall Lichtspiele OL

Luther Deutschland 2003, R: Eric Till. D: Joseph Fiennes, Alfred Molina

„Der Zwei-Stunden-Film „Luther“ ist die historisch akurate Biografie des ewig zweifelnden und schwermütigen Reformators. Üppig inszeniert, brav chronologisch abgearbeitet und ohne unbequeme Querverweise zur Gegenwart. Nach etwas schwerfälligem Anfang läuft sich das Drama warm und bietet eine relativ spannende Geschichtslektion, in der man sogar ein mal lachen darf: Wer auch immer auf die Idee kam, ausgerechnet Uwe Ochsenknecht als Papst zu besetzen, verdient einen Comedy-Ehrenpreis.“ Gondel, Cinemaxx, Casablanca OL

M

Master and Commander - Bis ans Ende der Welt R: Peter Weir, D: Russell Crowe, Paul Bettany

„Der Kapitän eines Kriegsschiffs der englischen Marine jagt einem feindlichen Schiff der napoleonischen Truppen um die halbe Welt hinterher. Nur das hohe Ansehen, das er bei seiner Mannschaft genießt, verhindert eine Meuterei. Aufwändig inszeniertes Seeabenteuer, dessen Detailgenauigkeit und visuelle Effekte ebenso überzeugen wie die psychologische und darstellerische Präzision. Ein fesselnder, herausragender Film seines Genres.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cinespace

Matrix Revolutions USA 2003, R: Larry Wachowski, Andy Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Der letzte Film der Matrix-Trilogie nimmt keine Rücksicht auf Neueinsteiger: Wie nach der Werbepause macht ‚Matrix Revolutions‘ nahtlos da weiter, wo ‚Matrix Reloaded‘ aufgehört hat. Selbst für Matrixkundige ist es nicht ganz einfach, nach fünf Monaten Unterbrechung sofort den Anschluss zu finden. Wie schon Teil 2 hat auch das Ende der Trilogie ein paar Längen, zeitweise ermüdende Kampfszenen und einige unfreiwillig komische, fast peinliche Dialogszenen. Dennoch ist ‚Matrix Revolutions‘ durchgängig spannender und eindeutig besser als ‚Matrix Reloaded‘. (Cinema) City

Der menschliche Makel USA 2003, R: Richard Benton, D: Anthony Hopkins, Nicole Kidman

„In der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Philip Roth muss der einundsiebzigjährige Professor Coleman Silk wegen eines rassistischen Lapsus seine Unikarriere aufgeben und fängt mit der mehr als dreißig Jahre jüngeren Putzfrau Faunia ein Verhältnis an. Doch nichts ist so, wie es scheint. - Die Starbesetzung für die Verfilmung des herausragenden Romans erweist sich als sein Fluch. Den Liebesspielen zwischen Hopkins mit dem britischen Akzent und der australischen Kidman fehlt der hier angesagte ‚Stallgeruch‘. Zudem zerfällt der Film durch die Rückblenden zum jungen Coleman Silk in zwei Teile. Hier allerdings darf man den Nachwuchsschauspieler Wentworth Miller bestaunen, der die Identitätskrise seiner Figur überzeugend ins Bild setzt.“ (Neue Zürcher Zeitung) Schauburg, Cinemaxx OL

Michael Bay‘ s Texas Chainsaw Massacre USA 2003, R: Marcus Nispel, D: Jessica Biel, Jonathan Tucker

Die Kinokassen in den USA haben süß geklungen für dieses dumpfe Remake von Tobe Hoppers klassischer Horror-Kreation. Old Leatherface ist zurück mit seiner knurrenden Kettensäge und seiner pitoresken Sammlung von Körperteilen. Alles ist so unsubtil wie nur möglich und, ob man es nun mag oder nicht, zur Zeit regiert das Unsubtile. Der Film ist ekelerregend und explizit gewalttätig, aber nie wirklich gruselig.“ (The Guardian) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL

Montags in der Sonne Spanien/Italien/Frankreich2002, R: Fernando León de Aranoa, D: Javier Bardem, Luis Tosar

„Fünf arbeitslose Werftarbeiter in der nordspanischen Hafenstadt Vigo versuchen ihren Alltag in den Griff zu bekommen, wobei jeder eine andere (Überlebens-)Strategie an den Tag legt. Gelungene Mischung aus tragischen und komischen Momenten, die sich als sarkastische Zustandsbeschreibung der spanischen Gesellschaft versteht. Dabei beeindruckt der Film durch seine lakonische Situationskomik und die Menschlichkeit seiner Protagonisten, deren Selbstfindung am Rande der Wohlstandsgesellschaft man augenzwinkernd zur Kenntnis nimmt.“ (filmdienst) Gondel

Mystic River USA 2003, R: Clint Eastwood, D: Sean Penn, Kevin Bacon, Tim Robbins

“Mystisch mutet in Clint Eastwoods Kriminaltragödie, seiner besten Arbeit seit ,Unforgiven‘, jener Fluss an, welcher am herbstlich-grauen Arbeiterviertel von Boston vorüberzieht: Wie der Strom der Zeit scheint er Jimmy (Sean Penn), Dave (Tim Robbins) und Sean (Kevin Bacon) in den Abgrund mitzureißen. Freunde als Kinder, begegnen sie sich längst bloß noch zufällig, bis ein Mord die Vergangenheit wieder hochspült. Ungeachtet jeder Konventionalität ist dies - auch dank Sean Penn - Eastwoods wuchtigste Heraufbeschwörung von Trauer sowie seine düsterste Betrachtung über die Selbstjustiz.“ (Neue Zürcher Zeitung) City

N

Nói Albinói Island/Deutschland/Dänemark 2002, R: Dagur Kári, D: Tómas Lemarquis, Thröstur Leó Gunnarsson

“Poetische Legende eines 17-jährigen Jungen, der sich verweigert und permanent gegen festgezurrte Regeln und Rituale rebelliert. Lange unfähig, das Ambiente seiner Kindheit und Jugend zu fliehen, eröffnet ihm erst der über das Städtchen hereinbrechende Tod die Chance, alle Brücken abzubrechen und zu neuen Ufern zu gelangen. Vielschichtige, souverän zwischen Komik und Tragik, Groteske und Liebesfilm changierende Parabel auf das Anderssein und die damit verbundenen Schwierigkeiten. Meisterlicher Debütfilm, der keine schnellen Erklärungen parat hält, mit Geheimnissen spielt und seine Nähe zu biblischen Motiven nicht verleugnet.“ (filmdienst) Cinema

P

Papy fait de la résistance Frankreich 1983, R: Jean-Marie Poiré, D: Christian Clavier, Martin Lamotte / Originalfassung ohne Untertitel

Frühe Komödie von dem Regisseur und mit dem Hauptdarsteller von „Asterix“. „Einige Szenen sind komisch, andere einfach nur blöde. Warum sprechen die deutschen Offiziere miteinander in Französisch mit einem falschen deutschen Akzent? Die Besetzung ist beeindruckend, aber das ist auch so ziemlich alles, was diese französische Komödie über die deutsche Besetzung Frankreichs zu bieten hat.“ (user comment, imdb) Atlantis, OV

Prop und Berta Dänemark 2000, R: Per Fly

“Der kleine, pummelige Herr Prop hat es wirklich nicht leicht: Sein frisch geerbtes Haus ist eine Bruchbude, seine Nachbarin die gemeinste Hexe der Welt und eigentlich hat sich die ganze Stadt gegen ihn verschworen. Einzig die sprechende Kuh Berta ist stets auf seiner Seite und gibt ihm in brenzligen Situationen die nötige Rückendeckung. Lars von Triers Produktionsfirma Zentropa produzierte diesen liebevollen dänischen Puppenfilm. Es ist ein einfaches Märchen für ein junges Publikum mit vielen Gesangs- und Tanzeinlagen.“ (film.de) City

Punch-Drunk Love USA 2003, R: Paul Thomas Anderson, D: Adam Sandler, Emily Watson

“Etwas Besseres als ,Magnolia‘ werde ihm nie gelingen, verkündete der aggressivste Stilist unter den Jungregisseuren Amerikas, Paul Thomas Anderson. Was tun? Klar: Er produziert ein weiteres Kuriosum - diesmal zwar ohne Frösche, jedoch mit dem Klamaukstar Adam Sandler als manisch-depressivem Held einer Liebeskomödie. ,Junge trifft Mädchen‘ (Emily Watson), alles andere ist unabsehbar. Selbstentfremdung, nervende Schwestern, Brüder mit Vorschlaghämmern, erpresserische Telefonsexdienste - das Chaos droht jederzeit hereinzubrechen. Bis die beiden auf die Melodie der Liebe hören. Die Musik, Bonbonfarben und Aberwitz machen Andersons Romanze zu einem hinreißenden Märchen.“ (Neue Zürcher Zeitung) City

R

Rad der Zeit Deutschland 2003, R: Werner Herzog

„Dokumentation über die ‚Kalachakra‘, das höchste buddhistische Ritual, das jedes Jahr im Dorf Bodg Gaya in der Tiefebene des Ganges abgehalten wird. Teilweise fangen Herzog und sein Kameramann Zeitlinger großartige visuelle Momente ein. Anstatt aber auf die vorgefundenen Bilder zu vertrauen, brabbelt der Regisseur den gesamten Film mit seinem Kommentar zu. So wird ‚Rad der Zeit‘ nicht zum erhofften kinematografischen Abenteuer, sondern zum textlastigen Kulturfilm.“ (tip) Cinema

Raumpatrouille Orion - Rücksturz ins Kino Deutschland 1966/2003, , R: Michael Braun, Theo Mezger, Stefan Reichenberger, D: Dietmar Schoenherr, Eva Pflug, Wolfgang Völz, Elke Heidenreich

Was heute noch wie ein Märchen klingt, kann morgen Wirklichkeit sein. Dies ist ein Märchen von übermorgen.“ Wohl eher von vorgestern - muss man heute sagen, aber als 1966 die sieben Folgen der Fernsehserie „Raumpatrouille Orion“ mit diesem Intro in glorreichem Schwarzweiß über die Bildschirme flackerten, war das für uns Kinder der 60er das Tollste, Modernste und Aufregendste. So wie unsere Eltern das Ohnsorgtheater nie vergessen haben, liegen bei uns „Hyperspace“, „Overkill“ und die “Frogs“ in einer Rumpelkammer des Gedächtnisses, die sich quietschend öffnet, und es ist zugleich komisch und rührend, jetzt auf der Leinwand einen Teil der eigenen Vergangenheit aus der Entfernung wiederzusehen. So lacht man über das Bügeleisen, das als Teil des Kommandopults gut zu erkennen ist, über die Plastikbecher, die an die Decke geklebt sind und die vielen abenteuerlichen Armaturen, die oft verdächtig an Wasserhähne oder Pingpongbälle auf einer Stahlstange erinnern, und an denen die Schauspieler geschäftig herumhantieren, wobei sie ständig im technischen Kauderwelsch der Zukunft daherreden, das uns damals Ehrfurcht einflößte und heute in die Sphären der unfreiwilligen Hochkomik abhebt. Jetzt wurde aus einigen Folgen eine Kinofassung zusammenmontiert, und damit die Übergänge nicht zu holprig wirken, drehte man ein paar Szenen mit Elke Heidenreich als einer retro/futuristischen Nachrichtensprecherin dazu. (hip) Schauburg

S

Sams in Gefahr Deutschland 2003, R: Ben Verbong, D: Ulrich Noether, Christine Urspruch

„‚Sams in Gefahr‘ klingt schlimmer, als es ist, denn das vom Kinderbuchautor Paul Maar erfundene dickbauchige Zauberwesen (gespielt von Christine Urspruch) wird nur von einem minderbemittelten Sportlehrer entführt. Nach dem erfolgreichen ersten ‚Sams‘-Film (2001) haben sich Regisseur Ben Verbong und sein Team auch bei der Fortsetzung mächtig ins Zeug gelegt, und so gelingt es ihnen erneut, gute Laune zu verbreiten. Ulrich Noethen, Dominique Horwitz, Jasmin Tabatabai, Eva Mattes und Armin Rohde helfen tatkräftig mit, die kindliche Phantasie über die deutsche Wirklichkeit triumphieren zu lassen.“ (Der Spiegel) Schauburg, Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Casablanca OL

Shanghai Knights USA 2003, R: David Dobkin, D: Jackie Chan, Owen Wilson

„Den chinesischstämmigen Sheriff einer Westernstadt verschlägt es 1886 nach London, nachdem sein Vater, der kaiserliche Siegelverwahrer, ermordet und das Siegel entwendet wurde. Mit Hilfe eines Kampfgefährten, seiner bildhübschen Schwester und eines Straßenjungen kann er ein weitreichendes Komplott aufdecken und den Mörder unschädlich machen. Aufwändig ausgestattete und zitatenreiche Jackie-Chan-Action- Komödie ohne eigentliche Höhepunkte, die selbst den Kampfchoreografien keine neuen Glanzlichter aufzusetzen weiß. Immerhin überzeugt die Spielfreude der Darsteller.“ (filmdienst) Cinestar, Cinemaxx OL

Standing in the Shadow of Motown USA 2002, R: Paul Justman

“Detroit, 1959: Berry Gordy jr. engagiert die besten Musiker der Blues- und Jazz-Szene für die Produktionen seiner neu gegründeten Plattenfirma. Über 14 Jahre sind diese ,Funk Brothers‘ die Seele des legendären Labels Motown. Am Ende ihrer Karriere haben sie mehr Hits eingespielt, als Elvis, die Beatles und die Rolling Stones zusammen - bleiben aber immer ungenannte Größen im Schatten von Stars wie Diana Ross, The Supremes, The Temptations, Little Stevie Wonder, Marvin Gaye und anderen. 41 Jahre später treffen sich die Funk Brothers in Detroit wieder, spielen ihre einmalige Musik und erzählen anhand von Aufnahmen, Fotos und Interviews von ihrer unvergesslichen Zeit bei Motown. Dieser Salut an die buchstäblich unbesungenen und nicht anerkannten Studiohelden von Motown ist so gut, weil es einer dieser ganz seltenen Dokumentarfilme ist, der Informationen mit mitreißendem Entertainment verbindet.“ (New York Times) Gondel

S.W.A.T. - Die Spezialeinheit USA 2003, R: Clark Johnson, D: Samuel L. Jackson, Collin Farrell

„Polizeireißer mit Law-and-Order-Moral, Macho-Gehabe und mittelmäßiger Action, der auch die Darsteller zunehmend ratlos macht.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, CineSpace

T

Tatsächlich ... Liebe Großbritannien 2003, R: Richard Curtis, D: Hugh Grant, Chiwetel Ejiofor

„Vorweihnachtszeit in London. Love is all around, sagt dieser Film mit zuckersüßer Stimme, Liebe ist überall. Und so gibt es circa elf süße und bittersüße Hauptliebesgeschichten und fünf Nebenliebesgeschichten. Dazu kommen circa 19 Haupt- und vermutlich ein Dutzend Nebendarsteller. Einiges davon ist bekömmlich, anderes bringt vor lauter Überzuckerung den Gallensaft in Bewegung. Eine Überdosis Liebe, die einen klebrigen Geschmack hinterlässt.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL, Casablanca OL / Cinemaxx auch OV

U

Unzertrennlich USa 2003, R: Peter & Bobby Farrelly, D: Matt Damon, Greg Kinnar

„Ein siamesisches Zwillingspaar gibt sein beschauliches Leben kurzfristig auf, als einer der Brüder beschließt, in Hollywood Karriere zu machen. Weil aber sowohl das Filme- als auch das Liebemachen mit Behinderung zunehmend mühsam wird, erwägt man eine trennende Operation. Das Werk der einstigen Ekel-Comedy-Spezialisten Bobby und Peter Farrelly führt die Filmemacher auf ihrem Weg zur mittleren Reife vor: „Unzertrennlich“ zieht, bei aller Bizarrerie der Erzählung selbst, die ironische Pointe dem hysterischen Gag vor.“ (tip) Cinemaxx, Cinestar, Cinespace, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL

V

Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski, Dominique Horwitz

„Verrückt nach Paris“ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderte SchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Martin Lüttge, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. (hip) City

Verspielte Nächte Griechenland/Deutschland 1997, R: Angeliki Antoniou, D: Jasmin Tabatabai, Vicky Volioti

“Eine Tochter trägt im fernen Griechenland den Vater zu Grabe. Die andere Tochter erscheint nicht. Helena wohnt schon lange in Berlin, hat den Kontakt mit der Familie abgebrochen. Umso überraschter ist sie, als Marie, die Schwester, plötzlich vor der Tüt steht. Mit dem weitgereisten Besuch fallen tausend Themen in den Film. Der fremde Blick auf Berlin, Tradition und Familie, verpatzte Zukunftspläne, konträre Lebenshaltungen usw.; dann die böse Entdeckung: Helena spielt. Leider geht der zweite Langfilm der dffb-Absolventin Antoniou inszenatorisch gegen null. Irgendwann hat man das Gefühl, einem abgefilmten Themenkatalog beizuwohnen, der brav und bieder alle Punkte abhakt.“(tip) Schauburg

W

Die wilden Kerle Deutschland 2002, R: Joachim Masannek, D: Jimi Blue Ochsenknecht, Wilson Gonzales Ochenknecht, Cornelia Froboess

„Kinderfilm nach einer Buchreihe, der anfänglich für sich einzunehmen versteht, dann aber deutliche Mängel offenbart. Zwar steckt er voller pädagogischer Anspielungen, doch die Kinder gebärden sich überwiegend altklug, während die Erwachsenen als ‚zu blöd‘ karikiert werden.“ (filmdienst) Cinemaxx

Das Wunder von Bern Deutschland 2003, R: Sönke Wortmann, D: Louis Klamroth, Peter Lohmeyer

„Dramatisch-komödiantische Nacherzählung der Ereignisse um Deutschlands ersten Titel als Fußball-Weltmeister, angereichert mit einer fiktiven Handlung, die das soziale und politische Umfeld beleuchten soll. Dies gelingt trotz einiger ausgezeichneter darstellerischer Leistungen nur in Ansätzen, da allzu viele Ruhrpott-, 1950er-Jahre- und Schweiz-Klischees bemüht werden und die Charaktere weitgehend blass bleiben.“ (filmdienst) Cinemaxx, CineStar, City, Cinemaxx DEL, Casablanca OL, Cinemaxx OL

Die Wutprobe USA 2003, R: Peter Segal, D: Adam Sandler, Jack Nicholson

„Der außerordentlich friedliebende Dave Buznik gerät an Bord eines Flugzeugs unfreiwillig in einen Streit mit dem Kabinenpersonal und wird in Folge dessen zu einer Wuttherapie verdonnert, bei der ihm ausgerechnet der scheinbar völlig verrückte Dr. Buddy Rydell, der sein Temperament selbst nicht zügeln kann, helfen soll. Superstar Jack Nicholson und Top-Komiker Adam Sandler laufen als ungleiches Paar wider Willen in einer wunderbar verrückten Komödie von Peter Segal zu Höchstform auf. “ (Blickpunkt: Film) City

Z

2 Kleine Helden Schweden 2002, R: Ulf Malmros, D: Zamand Hägg, Ariel Petsonk

„Gerade mal zehn Jahre alt, fühlt sich Marcello bereits als Totalversager. Zu unbeholfen für einen Mittelstürmer, zu unmusikalisch für den Knabenchor, flunkert er nicht nur seinem fußballmanischen Papa und der hyperkatholischen Mama das Blaue vom Himmel, sondern ist auch ständig auf der Flucht vor den Rabauken der Schule. Das ändert sich, als die Palästinenserin Fatima neu in seine Klasse kommt. Sie kann kicken wie ein Profi und beflügelt Marcellos Fantasie und Taten. Ein lustiger, lebensnaher, packender Kinderfilm. (tip) Schauburg, Cinemaxx OL