WAS MACHT EIGENTLICH ...der Bär?
: Grün werden

Was hat uns der Bär eigentlich getan? Ganz einfach: Ursus arctos, der Braunbär, eine auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitete Art, zu der auch Grizzly- und Kamtschatkabär gehören, ist nicht nur putzig anzusehen, sondern seit je Konkurrent des Menschen. Nicht nur hielt der Zottlige den Zweibeiner für nahrhafte Beute, als Allesfresser neidete er ihm auch süße Früchte und Honig. Von den Resten seiner Mahlzeiten ganz zu schweigen. Konflikte waren an der Tagesordnung.

Das ist lange her, aber eine Hassliebe ist geblieben. Warum sonst die Entwürdigung des Tieres zum „Sympathieträger“, zum clownshaften Maskottchen kommerzieller Interessen? Denn: Nach Wappen-Bär, Zwinger-Bär, Berlinale- und Buddy-Bär hat nun auch die Grüne Woche ihren Bären. Den Grünen Bären.

Fast erstaunlich, dass die Veranstalter der Fressmesse nicht früher auf den Bären gekommen sind. Aber den Entstehungsmythos liefern sie gleich mit: Einem Mitarbeiter habe sein Töchterchen das Bild „Mein Papa bei der Arbeit“ gemalt. Der sei darauf „Hand in Hand mit einem Bären“ zu sehen gewesen. Brumm, war die Idee geboren. Weil aber Messe GmbH und B.Z. erst einen Namen für das eilig am Designertisch synthetisierte Viech suchen wollen, kommt dieses erst 2005 zum Einsatz.

Ein Gutes hätte das Ganze haben können: die Ablösung des Blut-und-Boden-mäßigen Ährensignets von 1936. Oberbärig wäre das gewesen. Aber so weit ist man bei der Messe noch nicht. Meister Petz, übernehmen Sie!

CLP BÄR: GRÜNE WOCHE