: Schlittern, walzern und schmettern
Die Bundesligen, in denen nicht die Hertha kickt: Bei Eishockey, Wasserball, Badminton und Tanzen – überall stehen Berliner Teams ganz vorne
von GEREON ASMUTH
Hertha BSC gilt als das sportliche Aushängeschild Berlins. Doch während die Fußballer in der Bundesliga stets am Erfolg vorbeischrammen – nicht mal die Qualifizierung für einen Platz in europäischen Wettbewerben ist gesichert, vom Meistertitel ist Hertha kilometerweit entfernt –, kann die Stadt in anderen Sportarten echte Erfolge aufweisen.
Allen voran im Eishockey: Die Eisbären Berlin aus Hohenschönhausen stehen kurz vor dem Gewinn der Vorrundenmeisterschaft in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Nach dem 15. Auswärtssieg in dieser Saison, dem 3:1 bei den Krefeld Pinguins am Freitag, fehlte den Berlinern nur noch ein Sieg aus den letzten drei Spielen. Schon gestern Abend (nach Redaktionsschluss) beim Heimspiel gegen die Augsburger Panther hatte das Team von Trainer Pierre Pagé die Möglichkeit, uneinholbar auf dem ersten Platz festzufrieren. Meister, wie im Fußball, wären die Eisbären damit aber leider dennoch nicht. Der Titel wird erst in den Play-offs der besten acht Teams vergeben. Immerhin hätten die Berliner aber in der Endrunde Heimrecht für das jeweils erste Spiel.
Auch auf ungefrorenem Wasser fühlen sich Berliner Sportler pudelwohl. Der Serienmeister Wasserfreunde Spandau 04 führt die Bundesligatabelle auch in diesem Jahr ungeschlagen an. Nach einem knappen 9:8-Sieg gegen CN Barcelona am Samstag können die Spandauer zudem weiter auf den Einzug ins Final Four der Champions-League hoffen. In der nationalen Liga hofft derweil der lokale Konkurrent, die SG Neukölln, auf die Teilnahme an den Play-offs. Von den Erfolgen der Spandauer können die Neuköllner zwar nur träumen, doch immerhin gelang dem bisherigen Vorletzten am Samstag ein klarer 17:10-Sieg gegen Rote Erde Hamm, das damit in der Tabelle überholt werden konnten.
In der Badminton-Bundesliga heißt der Berliner Vertreter BC Eintracht Südring – und auch der steht ganz oben. Nach einem 6:2-Sieg beim Tabellenvorletzten PSV Ludwigshafen könnten die Berliner am letzten Spieltag der Vorrunde nur noch vom punktgleichen Team Bayer Uerdingen überholt werden. Den Krefeldern war in der vergangenen Saison die Meisterschaft gelungen.
Erfolge kann auch der Post SV Berlin vorweisen. Zum Meistertitel reicht es hier zwar noch nicht, aber die Standard-Formation belegte zum Abschluss der Tanz-Bundesliga in Düsseldorf den dritten Platz hinter Titelverteidiger und Rekordmeister Braunschweiger TSC sowie dem 1. TC Ludwigsburg. Die rhythmischen Postsportler kamen damit auch in der Endabrechnung auf Platz drei. „Das ist unser bislang bestes Abschneiden. Unsere harte Arbeit hat endlich Früchte getragen“, freute sich Trainer Udo Rosanski, nachdem es in den vergangenen Jahren nur zu vierten, fünften und sechsten Rängen gereicht hatte.
Probleme haben hingegen die Volley Dogs; sie werden wohl in der Abstiegsrunde der Volleyball-Bundesliga zittern müssen. Die Berliner verloren am Samstag auch ihr Heimspiel gegen Eintracht Mendig und haben in dieser Saison überhaupt erst zweimal gewonnen.