Die Topographie des Kostenterrors

Wo das Abwehrmanagement der Bauverwaltung versagt hat – und wo es zu funktionieren beginnt

Dass die Kosten für die Topographie des Terros von 24 auf fast 45 Millionen Euro gestiegen sind, hätte in Wendezeiten wohl niemanden gestört. Erst recht nicht, wenn ein Architekt wie der Schweizer Peter Zumthor droht, sein Werk nur zu bauen, solange ihm Wünsche erfüllt werden. Doch Zumthors Kunst und die technischen Schwierigkeiten einer Betonstelen-Fassade führten dazu, dass 2000 ein Baustopp verhängt wurde. Seitdem heißt es: 38,8 Millionen und keinen Cent mehr. Das hat inzwischen auch Zumthor gemerkt. Nachdem die Bauverwaltung nachgerechnet hat, dass man die Fassade billiger bauen kann, stimmte der Architekt zu. Jetzt muss eine neue Baufirma gefunden werden – die alte ist Pleite gegangen.

Auch bei der Akademie der Künste gab es Pleiten, Pech und Pannen. Die größte Panne war ein Vertrag, bei dem das Land das Gebäude von einer Leasinggesellschaft nur abnehmen, die Baumaßnahmen aber nicht kontrollieren konnte. Das ergab Mehrkosten von 6 Millionen Euro.

Das Olympiastadion liegt dagegen im Kostenrahmen, auch wenn es zwischenzeitlich zu juristischen Streitereien mit der Firma Walter-Bau wegen eines PCB-Fundes kam. Die Mehrkosten von 10 Millionen Euro wollte Walter dem Land aufdrücken. Doch Strieders Abwehrmanagement funktionierte.

Beim Umbau eines Fabrikgebäudes für die FHTW in Oberschöneweide soll es dazu gar nicht erst kommen. Statt, wie von der Hochschule gefordert, Labore und Büros eines Fachbereichs jeweils zusammen unterzubringen, will die Bauverwaltung die Labore in die unteren und die Büros in die oberen Geschosse legen. Dabei würden Millionen an Kosten für teure Deckenlasten gespart.

WERA