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Archiv-Artikel

„Deutsches Blut zur Tat“

Die Rede des Briloner Bürgermeisters Josef Paul Sauvigny, kurz nach Hitlers Machtergreifung, am 1. Mai 1933. Eine Dokumentation

[…] Nach einem flott gespielten Marsch der Musikkapelle nahm Herr Bürgermeister Sauvigny das Wort zu folgender Begrüßungsansprache:

„Das neu geformte Deutschland feiert heute seinen ersten Nationalfeiertag. Frühlingshaft, wie der erste Mai, und der Schmuck unserer festlichen Straßen, jung und kraftvoll wie die Scharen seiner jugendlichen Träger, so steht das neue Reich vor uns. Noch brausen die Stürme der nationalen Revolution über es hinweg. Diese Frühlingsstürme, die alten Unrat hinwegfegten, die die Wolken verjagen, die uns bisher die Sonne rauben wollten. Dieser Sturm, der so manchem hart ankommen mag, er wird sich legen, nachdem er die Luft gereinigt hat von allen giftigen Dünsten, die sich in Jahren mißverstandener Freiheit und ohnmächtiger Selbstzerfleischung angesammelt hatten.

Dann erst wird die schwere Arbeit beginnen, die harte, entsagungsschwerste Arbeit des endlichen Wiederaufstieges. Doch während bisher sich deutsche Kraft und deutsches Aufbaustreben zerspalten und verbluten am Parteigezänk und ewigen Führerwechsel, ist es heute ein Wille, der uns eint, eine Kraft, die uns leitet, ein Führer, der uns ruft, vergessend des Parteihasses von gestern, hat das große Sammeln begonnen, die Einigung aller Deutschen, deutschen Blutes zur gemeinsamen Tat, deren Sinnbild der heutige Festtag ist.

[…]

Es ist nicht die Schönheit unseres Vaterlandes, die uns auf der Welt die Geltung verschafft, die wir fordern. Es ist nicht die Größe vergangener Jahrhunderte, die die anderen Völker vergessen haben. Das, was die Völker der Welt uns zu Freunden wirbt oder zu Feinden zwingt, das ist die Qualität der deutschen Arbeit, die aus ungebrochenem Lebenswillen ihre Impulse schöpft, die in deutscher Verstandesleistung ihre Qualität besitzt, die in zäher Gründlichkeit und altpreußischer Zucht ihre unnachahmliche Ausführung erhält. Diese gemeinsame deutsche Arbeit zu feiern, haben wir uns hier zu erhebend großer Zahl vereint.

Im Auftrage der National-Sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei heiße ich Sie alle auf das herzlichste willkommen. Ich wünsche, daß Sie von aller Arbeit ruhend, ihr zu Ehre ein Massenversöhnendes, aufbaubereitendes Fest begehen. Ich fordere Sie alle auf, wenn der Festesjubel verrauscht ist, aufzustehen zur großen Tat, vereint mit Hand anzulegen an das große Befreiungswerk, zu dem wir alle aufgerufen sind, damit deutscher Arbeitswille wieder Raum, deutsche Arbeitsleistung wieder Lohn und deutsche Kultur wieder einen Boden findet. Gott gebe uns allen seinen Segen dazu. Ich bitte Sie sich zu erheben und mit mir einzustimmen in den Ruf: Das arbeitende deutsche Volk, sein ehrwürdiger Reichspräsident, die Verkörperung deutscher Treue, der Kanzler Hitler, sein tatgewordener Aufbauwille, sie leben hoch, hoch, hoch!“ […]

Aus dem Artikel „Das Volksfest der nationalen Arbeit in Brilon“, erschienen in der „Sauerländer Zeitung“, Ausgabe vom 3. Mai 1933