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Archiv-Artikel

Wirtschaft will Elite

Der Essener Stifterverband der deutschen Wirtschaft spricht sich für Elitenbildung aus: „langfristige Aufgabe“

Von KOK

Essen taz ■ Der wirtschaftsnahe „Stifterverband für die deutsche Wissenschaft“ freut sich naturgemäß über das plötzliche Engagement der SPD-geführten Bundesregierung zur Elitenbildung. Allerdings mahnt Stiftungspräsident Arend Oetker die Bundesregierung, das Engagement für Innovation sei „kein Placebo zur kurzfristigen Stimmungsaufhellung, sondern eine langfristige Aufgabe.“

Der Verband, der die Wissenschaft im letzten Jahr mit 31,4 Millionen Euro förderte und sich als Networker zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik definiert, hat vier Felder genannt, in denen sich Innovation entwickeln und Elitenbildung vorangetrieben werden müsse.

Der Verband fordert, dass das gesamte deutsche Forschungssystem auf den Prüfstand komme und insbesondere die Säulen des Wissenschaftssystems eingerissen werden sollten. Zudem sollten die Mischzuständigkeiten von Bund und Ländern für Hochschulen und Wissenschaftsorganisationen entflochten und komplett neu organisiert werden.

Auch müsse das Hochschulrahmengesetz abgeschafft werden, damit sich die Universitäten endlich ihre Studenten aussuchen und Studiengebühren erheben könnten, sagte Oetker. Außerdem solle der Staat viel mehr investieren, sonst werde es mit den Elite-Unis nichts. Schließlich leiste die Wirtschaft für die Forschung und Entwicklung seit Jahren ihren Beitrag, während der Bund einiges schuldig bleibe. Eine Nullrunde für die Forschung wie im vergangenen Jahr „können wir uns nicht nochmal leisten“, so der Unternehmervertreter. KOK