: ölverbrauch und krieg
Kriegsgegner retten die Konjunktur
Die US-Regierung mag sich ärgern über die widerspenstigen Europäer, die mit ihrer Diplomatie den Irakkrieg immer weiter hinauszögern wollen. US-Volkswirtschaftler sehen das hingegen anders.
Daniel Yergin etwa, einer der bekanntesten Ölexperten der Welt und Direktor der Cambridge Energy Research Associates, meint: Das längere Warten könnte „die Rettung sein, die der Himmel schickt“. Denn jeder Tag bringt derzeit den Frühling näher, und mit der wärmeren Jahreszeit sinkt der Ölverbrauch in den nördlichen Industrieländern stark ab. Durch den kalten Winter ist der Verbrauch an Heizöl und Diesel derzeit 20 Prozent höher als vor einem Jahr. Gleichzeitig sind die Öllager der großen Konzerne durch Just-in-time-Produktion leer wie noch nie, die Ölländer sind bis auf Saudi-Arabien an ihrem Förderlimit angelangt.
Ohne die Entlastung durch den Frühling könnte also durch einen Irakkrieg ein Ölpreis-Schock kommen, der wie beim Golfkrieg 1991 die Weltwirtschaft über Jahre schädigt (www.cera.com). REM