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Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung, die bereits seit 1982 in besonderer Weise die Fotografie in Deutschland fördert, vergibt 2004 wieder zwei „Stipendien für Zeitgenössische Deutsche Fotografie“, die mit je 10.000 Euro dotiert sind. Die Fotografische Sammlung Museum Folkwang betreut dieses Förderprogramm. Gefördert werden Fotografen und Fotografinnen, die ein Projekt unabhängig über einen längeren Zeitraum erarbeiten möchten. Die Ausschreibung ist weder thematisch gebunden noch einem bestimmten Bereich der fotografischen Praxis zugeordnet. Bewerbungsunterlagen können im Museum Folkwang schriftlich, mit einem frankierten Rückumschlag angefordert werden, oder auch unter www.krupp-stiftung.de im Internet heruntergeladen werden. Einsendeschluss ist der 30. April 2004.
Der arabische Schriftsteller Abdul Rahman Munif ist am Samstag im Alter von 71 Jahren in Damaskus gestorben. Das teilte seine Frau Suad Qwadri mit. Munif hatte an einem Buch über den Irak gearbeitet, das er jedoch nicht mehr vollenden konnte. Der Sohn eines saudi-arabischen Vaters und einer irakischen Mutter lebte seit 1986 in der syrischen Hauptstadt, nachdem er den Irak aus politischen Gründen verlassen musste. Er veröffentlichte ungefähr 15 Romane, die auch international beachtet wurden. Dazu zählen der im Jahr 2000 erschienene Roman „Am Rande der Wüste“ und „Salzstätte“, erschienen im September 2003.
Tod und Fotografie: Prominente aus Politik, Kultur und Mode haben mit Trauer auf den Tod des Fotografen Helmut Newton reagiert und ihn übereinstimmend als großartigen Menschen und Künstler gewürdigt. Bundeskanzler Gerhard Schröder wies auf die kontroverse Wahrnehmung von Newtons Erotikaufnahmen hin und sagte, die einen hätten seine Fotos geliebt und ihn als großen Künstler gefeiert, „die anderen schmähten und missverstanden ihn“. „Wer ihn je kennen gelernt hat, wusste, dass jede Herabsetzung menschlicher Würde ihm ein Gräuel war. So habe ich auch seine umstrittenen Fotos verstanden: als eindrucksvolle, manchmal provokante Darstellungen“, notierte Schröder in einem Beileidsschreiben an Newtons Witwe June. Das Fotomodell Nadja Auermann sagte der Bild am Sonntag: „Helmut war ein einzigartiger Fotograf und unvergesslicher Mensch. Sein besonderer „Berliner Humor“ verband uns immer. Seine Gabe war es, dass Innere eines Menschen sehr schnell zu erkennen.“ Der französische Kulturminister Jean-Jacques Aillagon erklärte in Paris, Newton sei es gelungen, „die Barrieren zwischen Mode, Werbung und Kunst zu überwinden“.
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