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Archiv-Artikel

Kirch: Bauer steigt beim Bieten aus

Der Hamburger Heinrich Bauer Verlag bietet nicht mehr für KirchMedia. Weg für US-Milliardär Haim Saban frei

Von STG

FRANKFURT rtr/taz ■ Das Konsortium unter Führung des Heinrich Bauer Verlages hat sich aus dem Bieterverfahren um die insolvente KirchMedia zurückgezogen und damit den Weg für den US-Milliardär Haim Saban frei gemacht. „Wir ziehen uns zurück“, bestätigte gestern Bauer-Sprecher Andreas Fritzenkötter. „Wir haben immer gesagt, dass wir uns nicht an einem Bieterwettstreit beteiligen werden.“

KirchMedia kündigte an, nun in Abschlussverhandlungen mit dem Saban-Konsortium zu treten. Das Bauer-Angebot werde aber weiter als „Alternative“ betrachtet.

Der Heinrich Bauer Verlag hatte gemeinsam mit der HypoVereinsbank um die Free-TV-Sender und das Programmhandelsgeschäft der insolventen KirchMedia geboten und mit den Offerten von Saban und dem französischen Fernsehsender TF1 konkurriert. Beide Gruppen bieten rund zwei Milliarden Euro für die Übernahme eines Anteils an der Senderfamilie (ProSieben, Sat.1, Kabel 1, N24) und die Filmrechtebibliothek des früheren Kirch-Imperiums.

Wie es in einer Mitteilung von KirchMedia hieß, sei der „konzeptionelle Ansatz“ des Bauer-Angebots zwar „schlüssig und stimmig“ gewesen. Die Offerte Sabans sei aber „sowohl im materiellen Bereich als auch in der zeitlichen Umsetzung attraktiver“; will heißen: Saban zahlt etwas mehr – und offenbar schneller und in bar. Die Gesellschaft habe deshalb abschließende Verhandlungen mit Saban aufgenommen, um das bessere Angebot „vertraglich wasserdicht zu machen“. Im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen mit Saban gelte die „von Bauer ausgestreckte Hand“ aber weiterhin als Alternative. „Wir haben Verständnis für diese Maßnahme“, kommentierte KirchMedia-Geschäftsführer Hans-Joachim Ziems den Rückzug des hanseatischen Großverlags.

Eine Einigung mit dem internationalen Medienunternehmer würde außerdem der Überprüfung durch die Kartellbehörden standhalten, weil Saban, anders als Bauer, bislang nicht im deutschen Fernsehmarkt aktiv ist. Bauer dagegen ist bereits mit 31,5 Prozent am überwiegend zu Bertelsmann gehörenden Sender RTL 2 beteiligt. STG

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