: Mit blauen Lasern in die Zukunft
Physiker der Bremer Uni erhalten Forschungs-Gelder der DFG für ihre erfolgreiche Arbeit über „blaue Laser“
taz ■ Einen „großen Erfolg“ für ihre Physiker meldet die Universität Bremen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat für die Einrichtung einer Forschergruppe im Fachbereich Physik/Elektrotechnik insgesamt 2,9 Millionen Euro für einen ersten Förderzeitraum von drei Jahren bewilligt. Trotz der angespannten Haushaltslage hat die DFG diese Mittel für eine Forschergruppe „Physik nitrid-basierter, nanostrukturierter Lichtemitter“ an der Bremer Uni auszugeben. Ein internationales Gutachtergremium hatte zuvor den Bremer Projekten gute Erfolgsaussichten bescheinigt.
Kürzlich hat Sony gemeldet, im April würden in Japan DVD-Player auf den Markt kommen, die mit solchen „blauen Lasern“ ausgerüstet sind und eine Speicherkapazität von bis zu 27 Gigabyte haben werden. „Blaue Laser“ versprechen für die Computer-Industrie eine neue Generation von Speichermedien.
Die nun von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Bremer Aktivitäten sollen nicht Firmen wie Sony Konkurrenz machen, sondern neue Wirkprinzipien auf Basis der Nitride realisieren. Es handelt sich also um anwendungsorientierte Grundlagenforschung.
Die Bremer Wissenschaftler forschen an der Herstellung, Charakterisierung und Theorie bisher auch international noch nicht realisierter blauer Quantenpunktlaser und oberflächenemittierender Laserdioden (VCSEL). Mit der Bewilligung der Forschersgelder werden die langjährigen Leistungen der Bremer Physiker bei den kurzwelligen (grünen und blauen) Laserdioden gewürdigt. Die Gruppe um Professor Detlef Hommel hatte vor einem Jahr als erste Universität in Europa und dritte weltweit eine blau emittierende Galliumnitrid-Laserdiode realisiert.
Galliumnitrid (GaN) ist ein Halbleitermaterial, welches es ermöglicht, in den kurzwelligen Spektralbereich von Blau bis Violett vorzudringen. Es findet bereits breite Verwendung in grünen, blauen und weißen Leuchtdioden (LEDs). GaN-Laserdioden eröffnen völlig neue Möglichkeiten für die Speicherung und das Auslesen von Daten. Erste Stücke dieser blauen Laserdioden werden in Japan schon produziert.
Wie der Sprecher der Forschergruppe um Detlef Hommel mitteilte, werden mit den Fördermitteln elf Stellen für Nachwuchswissenschaftler und die Anschaffung eines Großgeräts finanziert. kawe