: GEDENKEN AN AUSCHWITZ
Mit Gebeten und Kranzniederlegungen ist auf dem Gelände des ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau gestern der Befreiung der Häftlinge vor 59 Jahren gedacht worden. Vor dem Denkmal für die Opfer versammelten sich etwa 400 ehemalige Häftlinge und ihre Angehörigen. Der Berliner Rabbiner Walter Rothschild sprach das Kaddisch, das jüdische Totengebet, für die mehr als 1,1 Millionen von den Nationalsozialisten ermordeten Häftlinge. Die meisten von ihnen waren Juden aus Polen und den von Deutschland besetzten Ländern Europas. Auf einer Gedenkveranstaltung des Bundestags im Berliner Reichstagsgebäude bezeichnete es Parlamentspräsident Wolfgang Thierse als „besonderen Vertrauensbeweis“, dass knapp 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland wieder 100.000 Juden lebten. Die Jüdische Gemeinde in Deutschland sei inzwischen die drittgrößte in Europa. Umso bestürzender sei, dass sich hier wieder Antisemitismus breit mache. Als Gastrednerin sprach die Holocaust-Überlebende und frühere Präsidentin des Europäischen Parlaments, Simone Veil. DPA FOTO: AP