: Geschichte der spanischen Juden
„Seferad“ nannten einst die iberischen Juden ihr Spanien. Es galt ihnen als das gelobte Land, bis sie 1492 von den katholischen Königen Fernando und Isabel vertrieben wurden. Zurück blieben leere Stadtteile, die schnell von neuen, christlichen Bewohnern in Besitz genommen wurden. Die Vertriebenen vergaßen ihr „Sefarad“ nie. So manche Familie wahrt fern der Heimat den Schlüssel zu ihrer Wohnung. Wer das Geld nicht hat, nach Sefarad zu reisen, oder einfach lernen möchte, wie sich die jüdischen Gemeinden einst organisierten, den lädt die Seite www.redjude rias.org zu einer Reise durch die Geschichte und zum virtuellen Besuch in ehemals jüdischen Quartieren in zehn spanischen Städten ein. Auf dem Rundgang, der von Red de Juderías de España (Netz der Judenviertel Spaniens), einer Organisation zum Schutz des städtischen, kulturellen Erbes, erstellt wurde, können immer wieder historische Gebäude angeklickt werden, um ihre Geschichte nachzulesen. So manches Kloster, so manche Kirche von heute war einst Synagoge oder jüdische Schule. Wer das jüdische Erbe auch real besuchen möchte, findet touristische Hinweise. Eine Mailingliste informiert über Sonderveranstaltungen der vernetzten Städte.