Nicht in die Kohlentwiete

Altonaer Hauptausschuss lehnt von Bürgermeister Ole von Beust vorgeschlagenen Bauwagenplatz für Bambule als ungeeignet ab. Behörden suchen Alternativen

Der Hauptausschuss der Altonaer Bezirksversammlung hat gestern Abend einen Bauwagenplatz an der Ottenser Kohlentwiete abgelehnt. Der Platz sei für die Unterbringung von Bauwagen nicht geeignet, heißt es in dem gegen die Stimmen der GAL verabschiedeten Antrag der CDU. Auf Antrag der SPD verlangte der Ausschuss vom Senat „umgehend ein Gesamtkonzept zum zukünftigen Umgang mit Bauwagenplätzen“. Es solle die Grundlage für eine angemessene Beteiligung der Bezirksversammlung und der Bevölkerung liefern. Eine Ergänzung der SPD, ohne ein solches Gesamtkonzept neue Bauwagenplätze in Altona generell abzulehnen, fand keine Mehrheit.

Zuvor hatte der kommissarische Bezirksamtsleiter Kersten Albers die Abgeordneten hinter verschlossener Tür über den Zustand des Platzes und mögliche Alternativen informiert. Die Gründe, die gegen den Platz sprechen, dürften dabei im Wesentlichen die sein, aus denen sich der SPD-Innenexperte in der Bürgerschaft, Michael Neumann, gegen den Platz an der Kohlentwiete ausgesprochen hatte: eine Kontamination des Bodens und die Möglichkeit, Bahnanlagen und -gebäude zu betreten. Trotzdem kam Albers zu der Einschätzung, „der Platz wäre bei erheblicher Kraftanstrengung machbar“.

CDU-Fraktionschef Uwe Szczesny äußerte jedoch weitere Einwände: Der Platz sei schwer zugänglich und zu klein. Wie aus sicherer Quelle verlautete, gäbe es zwischen Kohlentwiete und Gleisdreieck in unterschiedlichen Ausbau-Varianten lediglich Platz für 20 bis 40 Wagen. Das sei zwar ausreichend für die Bewohner des ehemaligen Bauwagenplatzes Bambule im Karoviertel. Als vom Senat gewünschter Sammelplatz für die Bewohner aller Bauwagenplätze, deren Verträge in den kommenden Jahren auslaufen, komme er jedoch nicht in Frage. Die Bambulistas lehnen einen Sammelplatz ab.

Der Senat hatte den Platz an der Kohlentwiete zusammen mit einem Areal am Moorfleeter Deich in Bergedorf im Rahmen eines „letzten Angebotes“ vorgeschlagen. Die Kohlentwiete kommt für die Bambule aufgrund ihrer zentralen Lage in Frage. Dennoch suchen Bau- und Innenbehörde offenbar nach weiteren Lösungen. Intern wird über ein Gelände am Holstenkamp in Bahrenfeld an der A 7 diskutiert. Gernot Knödler