Verspätete Verwirrung

Eines muss man der FDP lassen: Die Liberalen haben ein Händchen für gängige Themen. Und wenn die Truppe um den weithin unbekannten Fraktionsvorsitzenden Ingo Wolf ‘mal etwas verschläft – kein Problem, dann wird schnellstmöglich nachgelegt. Wie bei der Rechtschreibreform: Da hatte Bernhard „Berni“ Recker, Bildungsexperte der CDU, am vergangenen Freitag die Reform, gar das Ende der Rechtschreibreform gefordert („jeder schreibt, wie er will“), da zieht FDP-Fraktionschef Wolf am Montag höchstpersönlich nach. Bei „sprachetymologischen Monstern“ wie „Gräuel“ oder „Stängel“ nämlich sträuben sich Wolfs Haare, weiß die Nachrichtenagentur dpa. Das Ergebnis der Reform sei die „babylonische Sprachverwirrung“, so Wolf verwirrt: „Wenn wenigstens das ‚ß‘ abgeschafft worden wäre, gäbe es zumindest so etwas wie Logik in der Reform.“ Armes Sz, was hast Du getan? Doch keine Angst vorm bösen Wolf: Die Kultusministerkonferenz wird zu Dir stehen. WYP