: Quartier wird teurer
Bremen kostet die „Aufwertung“ des Faulen-Karrees mit 14 Millionen Euro mehr als doppelt so viel wie geplant
taz ■ Der Senat wird heute mit dem neuen städtebaulichen Konzept für das Faulenquartier konfrontiert. Viel Zeit für Diskussionen bleibt nicht, denn die Kaufoptionen für einige der begehrten Grundstücke laufen am 31. März aus. Waren im vergangenen Herbst 5,9 Millionen Euro an staatlichem Zuschuss für die Ansiedlung eines „Medienkompetenz-Zentrums“ vorgesehen, steigt die Summe nun auf 10,4 – plus „Nebenkosten“.
Denn obwohl Radio Bremen weder das „Bamberger Haus“ noch das daneben liegende Haus „Deutscher Ring“ nördlich der Faulenstraße nutzen will, soll die Stadt sie kaufen. Radio Bremen wird sich nur auf der zur Weser hin liegenden Seite der Faulenstraße ansiedeln, da müssen also weitere Grundstücke gekauft werden. Das Parkhaus Diepenau soll dafür abgerissen werden – eine echte Veränderung der Pläne aus dem vergangenen Herbst. Radio Bremen soll aber nur ein Drittel der Neubaus, der an der Schlachte entstehen soll, nutzen. Hinzu soll „Mediengastronomie“ kommen. Zwei Drittel der Immobilie sollen privat vermarktet werden.
Von den acht Millionen Euro, die der Bau eines neuen Parkhauses kostet, soll Radio Bremen die Hälfte finanzieren und dafür ein unbefristetes Nutzungsrecht für 140 Parkplätze bekommen. Die andere Hälfte soll der Senat zuschießen. Zusammen mit den 10,4 Millionen Euro ergäben sich damit 14,4 Millionen Euro aus Steuermitteln. Teurer ist das Konzept für das Faulenquartier auch geworden, weil der Ankauf des Saturn-Hauses kostspieliger wird als geplant: 4,6 Millionen Euro. In dem historischen Bamberger-Haus gegenüber des ehemaligen Saturn-Standortes soll ein „Gründer-Zentrum“ für junge Medien-Firmen entstehen. Das benachbarte „Haus Deutscher Ring“ will die Stadt für 2,7 Millionen Euro gleich mit kaufen, allerdings nur „auf Vorrat“. Die derzeitigen Mieter können dort bleiben, „bei Bedarf“ soll später das Gründerzentrum erweitert werden. Das „Mobile Solutions Center“, das für diese Immobilien im Gespräch war, erscheint nicht mehr in der Vorlage. Es sei sinnvoller im Technologiepark angesiedelt. Die neuen Immobilien sollen mehr als sechs Geschosse haben, an der Weser soll die Bauhöhe der angrenzenden Häuser als Maßstab gelten. Radio Bremen und das Gründerzentrum sollen diesen Eingangsbereich zur City „umfassend aufwerten“. Kawe