: was macht eigentlich ...der Floh?
Trinkt Berliner Blut
Wir mögen Hunde, wir mögen Katzen, deswegen gibt es in Berlin auch so viele davon. Aber es gibt anscheinend nicht genug. Denn die Flöhe in der Hauptstadt fallen nun auch wahllos Menschen an. Sie haben Hunger, ganz klar. Spaziergänger könnten deshalb jetzt auch mitten in der Stadt von Flöhen angesprungen werden, stellte die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft gestern fest. 14 Jahre lang haben Wissenschaftler insgesamt 414 Flohproben in verschiedenen Städten genommen. Ihr Ergebnis: Die Hauptstadt hat ein besonders breites Flohvorkommen. Berlin schlägt sich mit 8 von rund 70 mitteleuropäischen Floharten herum, wobei der Katzenfloh eindeutig den Spitzenplatz belegt. Und der befällt nicht nur Katzen, sondern auch Hunde und den Menschen. Der zweithäufigste Juck-Kumpan ist der Vogelfloh, der es auf Federvieh abgesehen hat, aber auch ohne schlechtes Gewissen aus Vogelnestern auf Gartenbesucher hinüberhüpft.
Ganz auf die leichte Schulter nehmen sollten die Hauptstädter das Floh-Problem nicht nehmen. „Flöhe können Krankheiten übertragen, auch Hirnhautentzündung oder Flecktyphus“, warnt Karolin Bauer-Dubau vom Berliner Betrieb für zentrale gesundheitliche Aufgaben. Wenn die Gefahr auch nicht sonderlich groß sei, mahnt sie die Berliner vor „einer Vernachlässigung dieses Hygieneaspekts“. Also ab sofort: Flöhe suchen und mit einem gezielten Handkantenschlag erlegen. Wie man sie erkennt? Die Stiche der kleinen Parasiten jucken tierisch. JGR FOTO: ARCHIV