Schröder vs. Bayern

Kanzler will Bochumer SPD-Landesparteitag zum Wahlkampf ermutigen. Schröder omnipräsent in NRW

BOCHUM taz ■ Nur der Bundeskanzler kann die NRW-SPD noch aus der Lethargie reißen. Gerhard Schröder wird das größte Bundesland in den nächsten Wochen und Monaten regelmäßig besuchen, um die verunsicherten Genossen für die kommenden Wahlkämpfe zu aufzubauen. Am 14. Februar wird Schröder zu den Delegierten des SPD-Landesparteitags sprechen, Tage später tritt der Kanzler beim politischen Aschermittwoch der Düsseldorfer SPD auf. Am 12. Februar werde es zudem ein Treffen Schröders „mit der Führung der Landespartei“ geben, bestätigt ein Sprecher der NRW-SPD.

Bei der wichtigen NRW-Kommunalwahl am 26. September kann sich der Bundeskanzler keine weitere Pleite leisten. SPD-Landeschef Harald Schartau erwartet von Schröder jedoch nicht nur Omnipräsenz in NRW, sondern mehr Ruhe und Stabilität in der Regierungspolitik. „Der Kanzler muss allen, die eine neue Sau aus dem Stall lassen, auf die Finger hauen“, forderte Schartau unlängst ein Ende der „Berliner Eskapaden“.

Anders als etwa die Bremer SPD gehen die NRW-Genossen bei ihren Wahlkämpfen nicht auf Distanz zu Schröder. „Wir setzen voll auf die Hilfe der Bundespartei“, sagt Norbert Walter Borjans, Wahlkampfleiter für den Düsseldorfer Oberbürgermeister-Wahlkampf. Schröder sei in Düsseldorf herzlich willkommen. Beim Bochumer Landesparteitag im RuhrCongress muß der Kanzler gegen harte Konkurrenz antreten. Wenige Meter weiter spielt der VfL gegen den FC Bayern München. Für das Fußballspiel hat „Acker“ aber keine Zeit, bestätigt ein Sprecher: „Ein Stadionbesuch ist nicht geplant.“ TEI