: Todesfalle linksdrehender Kreisverkehr
ADFC klagt Hamburgs Verkehrsplaner an: Radwegführung bei neuen Kreisverkehren ist lebensgefährlich
Mit deutlichen Worten hat der ADFC Hamburg vor der Radwegführung an einigen neuen Kreisverkehren in Hamburg gewarnt. Diese sei für Radfahrer „lebensgefährlich“. Um die „Todesfalle Kreisverkehr“ zu entschärfen, hat der Fahrrad-Club die Behörden aufgefordert, „Radwege zurückzubauen“, bevor es zu schweren Unfällen kommt.
Aktuelles Beispiel ist ein kürzlich fertig gestellter Kreisverkehr am Weg beim Jäger / Spreenende in Groß Borstel. Dort wurde rund um die Autospuren ein in beide Richtungen befahrbarer Radweg gebaut. Problem dabei: Viele Autofahrer, die sich in den Verkehrskreis einfädeln, schauen nur nach links – in die Richtung, aus der die Autos kommen. Radfahrer, die den Radweg ganz legal in gegenläufiger Richtung benutzen, werden dabei leicht übersehen – und überrollt.
Eine aktuelle Studie des Bundesverkehrsministeriums belegt, dass es dabei oft zu Unfällen kommt – nicht selten mit schweren, gar tödlichen Folgen für die Radler. „Wir haben das an dem Groß Borsteler Kreisverkehr selber ausprobiert und waren ständig zu Vollbremsungen gezwungen, weil die Autofahrer uns nicht im Blick hatten“, berichtet ADFC-Sprecher Stefan Warda.
Er empfiehlt deshalb, die Radfahrer im Kreisverkehr grundsätzlich auf die Straße zu führen, sodass sie im Autoverkehr „mitschwimmen“ können. Das sei heute schon beispielsweise am Kreisverkehr Eppendorfer Weg/Goebenstraße der Fall, dessen Verkehrsführung der ADFC als „vorbildlich“ lobt.
Verkehrsbehördensprecherin Helma Krstanoski betont, dass aus Sicht ihres Amtes „im Einzelfall Zweirichtungsradwege auch im Kreisverkehr die geeignete Maßnahme“ seien und verweist ansonsten an den Bezirk Nord, der für die Groß Borsteler Planungen zuständig sei. Bezirkspressesprecher Peter Hansen mag sich zu den ADFC-Vorwürfen nicht inhaltlich äußern: „Wir werden diese Kritik mit der Polizei diskutieren.“ Marco Carini