: Reisen verschieben
Das Auswärtige Amt schließt sich der WHO an und rät von Fahrten indie SARS-Regionen Hongkong und Südchina, aber auch nach Kanada ab
BERLIN afp/dpa/taz ■ Die Bundesregierung rät wegen der ansteckenden Lungenkrankheit SARS von Reisen in die stark betroffenen Regionen Hongkong und Südchina ab. Das Auswärtige Amt empfehle, ebenso wie die Weltgesundheitsorganisation WHO, nicht unbedingt notwendige Reisen nach Hongkong und in die chinesische Provinz Guangdong zu verschieben, teilte das AA auf seiner Homepage mit. Die Verbreitung des Schweren Akuten Respiratorischen Syndroms SARS könne nach Einschätzung der WHO die öffentliche Gesundheit gefährden.
Für Südchina, Peking, die Provinz Shanxi, für Singapur, Vietnams Hauptstadt Hanoi oder die kanadische Provinz Toronto weist das AA darauf hin, dass an Husten, Schnupfen, Atembeschwerden oder Fieber erkrankte Reisende den dortigen Quarantänemaßnahmen unterzogen werden könnten. So ist in Kanada inzwischen die Polizei im Einsatz, um mit SARS infizierte Personen zur Einhaltung der Quarantänevorschriften zu zwingen. In Toronto wurden zwei als „Verdachtsfälle“ eingestufte Einwohner festgenommen.
Pauschalreisen in Gebiete, in denen SARS-Fälle gehäuft auftreten, müssen nach Ansicht der Verbraucherzentrale NRW auf Kundenwunsch wegen höherer Gewalt kostenlos storniert werden. Diese müssen die Touristikveranstalter ihren Kunden jedoch nur bei offiziellen Reisewarnungen anbieten. Da das AA nur einen Reisehinweis ausgesprochen hat, sollten die Warnungen der WHO von den Reiseanbietern als Reiserücktrittsgrund akzeptiert werden, so die Verbraucherschützer.
Besorgte Bürger können sich heute über SARS bei einer Telefonaktion informieren. Unter der Nummer (0 18 03) 31 43 15 schalten CallNiedersachsen und das Landesgesundheitsamt ein Bürgertelefon: Von 9 bis 12 Uhr beantworten Experten alle Fragen. www.auswaertiges-amt.de; www.rki.de; www.who.int; www.cdc.gov
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