Prozess gegen Autobahnraser beginnt

Der wegen fahrlässiger Tötung angeklagte mutmaßliche Täter beteuert seine Unschuld

KARLSRUHE dpa ■ Sieben Monate nach dem Unfalltod einer Frau und ihrer kleinen Tochter steht seit gestern der mutmaßliche Autobahnraser vor Gericht. Die Anklage wirft dem Mann neben fahrlässiger Tötung auch fahrlässige Gefährdung des Straßenverkehrs und Unfallflucht vor. Ihm drohen im Höchstfall vier Jahre Haft.

Der unter Kollegen als „Turbo-Rolf“ bekannte Ingenieur beteuerte beim Prozessauftakt seine Unschuld. Er sei damals zwar mit seinem 476 PS starken Benz auf der A 5 unterwegs gewesen. Allerdings sei er erst einige Minuten nach dem Unfall am Ort des Geschehens vorbeigekommen.

Zwei Zeugen schilderten gestern den Hergang des Unfalls. Obwohl sie selbst mit gut 200 km/h unterwegs gewesen seien, seien sie auf der A 5 bei Karlsruhe von einem dunklen Mercedes „relativ zügig“ überholt worden. Nach Angaben eines Zeugen fuhr der Mercedes dann etwa 300 Meter vor ihm auf das Fahrzeug der jungen Mutter auf. „Es sah so aus, als ob er den Kleinwagen berühren und von der Autobahn schubsen würde.“ Als die Frau nach rechts zog, sei der Mercedes – mit einem Rad auf dem Grünstreifen – links vorbeigerast. Dann sei der Wagen der Frau von der Fahrbahn abgekommen.